Reise-ABC – so erkläre ich meinem Kind unseren Sommerurlaub

Dass wir im Urlaub waren, habt Ihr ja sicherlich alle
inzwischen mitbekommen. Dort ist mir aufgefallen, dass ich oft unaufgefordert
viel erklärt habe. Schließlich muss mein Kleinkind ja über die große neue Welt
informiert werden. Und was mir noch auffiel war meine Art zu erklären. Klar,
dass ich neue Wörter und Gegenstände versuchte mit besonders einfachen Worten zu
erklären. Sie sollte es am Ende ja auch verstehen. So entstand ein
Sommer-Reise-ABC; wesentliche Wörter, die uns in unserer Reise immer wieder
begegnet sind und deren Bedeutung entweder neu definiert wurde oder ganz neu im
Vokabular unseres Kindes auftauchte. Euch möchte ich dies nicht vorenthalten.


Und nun viel Spaß beim schmökern. Über
Eure Ideen, wie ihr die Wörter umschrieben hättet, bin ich natürlich auch sehr
gespannt! 

Autobahn – „Normalerweise fahren hier ganz viele Autos lang. Jetzt stehen sie und warten, weil vorne etwas im Weg ist.“

Boot- „Das brummt wie ein Auto. Ist im
Prinzip auch wie ein Auto, nur dass es nicht auf der Straße, sondern auf dem
Meer fährt. Und wenn es wieder in den Hafen kommt, muss es einparken, auch wie
ein Auto.“

Cirkus – „Siehst Du das bunte Zelt dort? Das ist ein Zirkus. Dort gibt es Clowns, Tiere und Artisten“.

Drachen – „Guck mal, dort lässt jemand einen
Drachen steigen.“

Eis – War natürlich schon längst bekannt, aber nun neue Bedeutung als Belohnung für AA ins Töpfchen machen: „Nein, Du kannst jetzt kein Eis haben!
Ja, ich weiß, dass Du gerade ganz toll ´AA` ins Töpfchen gemacht hast, aber Eis
hattest Du heute schon gehabt.“ (Wir müssen das Ritual wirklich mal abschaffen!)

Fisch – „Siehst Du die Fische im Wasser? Die
kann man essen.“ … (Schweigen ihrerseits)

Gewitter – „Oh, schnell rein, es fängt
gleich an zu regnen!“ Sie heult los, weil sie die Aufregung als Panik deutet. Später erklärt sie das Gewitter mit „donnert“.

Haltestelle – besser: Bushaltestelle im 100 Seelen-Dorf. „Komm, wir gehen zur Bushaltestelle. Nein, hier fährt kein Bus vorbei. Wir sitzen nur und gucken etwas herum.“ Schon seltsam, wenn die Busse sonst (zu Hause) im 10-Minuten-Takt kommen.

Insel – „Wir fahren auf eine Insel. Dort ist ganz viel Wasser drum herum.“

Jacht – „Schau mal, ein großes Boot.“

Kleckerburg – „Komm wir bauen eine
Kleckerburg. Dazu nimmst Du diesen nassen Sand und träufelst ihn da drauf.“

Koffer – „Hier kommen alle unsere Sachen rein, die wir mit in den Urlaub nehmen wollen. Nein, Dein Hüpfpferd passt da nicht rein!“
Lesen – „Mama liest das hier. Da brauchst Du nicht so blättern, da sind keine Bilder drin.“

Meer – „Das ist das riesige Planschbecken
hinter dem großen Sandkasten.“

Möwe – „Schau mal, eine Möwe“. Irritiertes
und freudiges gucken nach links und rechts: „Löwe?“. „Nein Mmmöwe,
der Vogel.“ Verständnisloses Glotzen auf die komischen Vögel vor uns.

Nass – (Nachdem es in unser Ferienhaus
reingeregnet hatte) „Vorsicht, der Fußboden ist nass, nicht dass Du
ausrutscht.“ Und schon lag sie auf dem Hosenboden. Einen Tag später zeigt sie
auf den trockenen Boden, ruft „nass“ und traut sich nicht drauf.

O – Ich glaub ein Wort mit „O“ gab es nicht.

Pferdekutsche – „Guck mal, eine
Pferdekutsche. Das ist ein Wagen mit einem Pferd vorne dran.“

Qualle – Haben wir zum Glück nicht gesehen. Gesagt hätte ich wohl folgendes: „Schau mal eine Qualle. Nicht anfassen, die ist ganz glibberich.“

Resignationsschlaf – Den hat uns Wirbelwind
gelehrt, nicht umgekehrt. Das ist der Schlaf im Auto, der nach ca. einer viertel Stunde einsetzt, wenn sie bemerkt, dass es eine längere Autofahrt wird. Dann
schaut sie ganz eingeschnappt drein, dreht ihren Kopf nach links und schließt
die Augen. Braves Kind.

Segel – „Das ist der Stoff an dem Boot. Und
wenn der Wind dran pustet, dann bewegt es sich, wie bei der Windmühle.“

Strand – „Das ist der große Sandkasten vor
dem großen Planschbecken“

Traktor – Kannte sie schon vorher, aber nur
aus Büchern, jetzt fuhren die Dinger im Minutentakt vor dem Café vorbei. Sie
rief begeistert: „Noch ein Auktor!“

Urlaub – Ich glaub sie weiß bis heute nicht genau, was es bedeutet, aber sie weiß, dass es was Schönes ist. Im Auto rief sie begeistert: „Urlaaaauuuub. Ich. hab. Urlaub!!!“

Vogel – „Guck mal ein Vogel!“ Der
anschließende Blick antwortete „Laaaaangweilig“. Ja, den kannte sie wohl schon.

Windrad – „Das da auf dem Feld ist ein Windrad. Das bewegt
sich im Wind, wie eine Windmühle. Der Wind pustet sie an, und dann dreht sie
sich.“  

X – Nee, beim besten Willen nicht.

Yachthafen – „Hier parken die Boote.“

Zoo -„Wir gehen in den Zoo. Dort gibt es gaaanz viele Tiere: Affen, Schlangen, Löwen, …“

So, nun ist mein Kind wieder etwas schlauer 😉

Eure Wiebke
 

2 Comments

  1. 19 August 2014 at 11:33 am

    Sehr süß…das Wort "Urlaub" ist hier auch angesagt. Ich glaube ebenfalls nicht, dass sie weiß, was es bedeutet, aber sie sagt immer: "ich will nochmal in Urlaub. Nach Dänemark"…

    • 20 August 2014 at 7:21 am

      Auf jeden Fall merken sie, dass Urlaub etwas ganz Tolles sein muss, weil wir es immer so begeistert sagen 😉

Ich freue mich über einen Kommentar

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