Was denke ich über Alleinerziehende?

Die Herbstaktion startet die vierte Runde (ich weiß, ich bin spät dran! Aber besser spät als nie, oder?). Meine ersten drei Beiträge findet Ihr hier (1, 2, 3). Diesmal lautet das Thema „Was denkt die Alleinerzieherin über die Familienmama und umgekehrt“. Vielen Dank an Das Mutterschiff für diese Inspiration. Auf mich gemünzt muss man also fragen: „Was denke ich über Alleinerziehende“.

Oje, ein ganz schön heikles Thema, dachte ich erst. Nicht dass ich etwas schreibe, was den Alleinerziehenden irgendwie aufstoßen könnte, zumal ich selbst keine Alleinerziehende im näheren Bekanntenkreis habe, also gar nicht aus Erfahrung heraus erzählen kann. Was denke ich nun also über sie? Es ist eine schwierige Frage auch deshalb, weil ich mir selten ein Urteil über andere Leute bilde, die ich nicht wirklich kenne. Und Schubladendenken ist erst recht nicht meins. Mein Mann deutet so etwas immer als mangelndes Interesse oder Gleichgültigkeit. Ich sehe es als Toleranz. Ist eben Ansichtssache. Aber dann will ich mal schauen, ob sich doch eine Meinung dazu in meinem Köpfchen befindet…
Wenn ich das Wort höre, muss ich an Perlenmama denken, die an meiner Blogparade „Warum Väter wichtig sind“ teilgenommen hat. Sie spricht von „getrennt erziehend“, denn schließlich erzieht der Vater in der Regel ja auch, nur eben nicht zusammen mit der Mutter. Und ich denke genau das ist eine sehr große Herausforderung. Nicht nur dass man im Alltag keine direkte Unterstützung durch den Partner hat, der mal eben noch etwas einkaufen geht oder auf das Kind aufpasst, während die Mutter mal ein genüssliches Bad nimmt (psst, das mach ich aber auch nicht), zusätzlich müssen Besuchertermine koordiniert werden und Erziehungsregeln mit einer Person abgestimmt werden, mit der man ja eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte. Andersherum kann es auch erleichternd sein im Alltag nicht ständig auf die Meinung des Partners Rücksicht nehmen zu müssen. Beim Waschen des Kindes, beim Anziehen, beim Essen…. hier ist man unabhängig und kann einfach das vermitteln, was man selbst dem Kind vermitteln möchte. Eine Beachtung von Sonderwünschen des Partners (wohlgemerkt im Alltag, nicht generell) entfällt.
Mehr Positives kann ich dem jedoch nicht abgewinnen. Wie so viele andere Mütter, die das Glück haben mit dem Partner gemeinsam das Kind aufziehen zu können, ziehe ich meinen Hut vor Allein- bzw. Getrennterziehenden. Wenn mein Mann für eine Woche auf Dienstreise ist, dann bin ich selbst kurzzeitig alleinerziehend. Ich muss dann das Kind alleine in den Kindergarten bringen und abholen, ich muss Wäsche waschen, Einkaufen, sauber machen. Ich muss das Kind bespaßen, muss es zu Bett bringen. Am Ende eines alleinerziehenden Tages bin ich nur noch groggy und falle erschöpft aufs Sofa. Deutlich fitter bin ich an den Tagen, an denen mein Mann da ist. In den Fällen merke ich, wie anstrengend es sein kann ein Kind allein oder auch getrennt zu erziehen. Es geht zwar, aber mit Partner ist es doch irgendwie schöner…Und am Ende noch eine kleine Beichte: manchmal bin ich doch gerne alleine, ohne Partner. Dann habe ich ein Kind weniger, dem ich hinterherräumen muss 😉 

Bild: Pixabay.com

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