Was hilft bei Milchstau und Brustentzündung? 15 Tipps zur Selbsthilfe

Ja, mich hat es erwischt. Am Mittwoch abend in der vergangenen Woche fing es an. Meine Brust schmerzte, obwohl ich keine Knubbel durch gestaute Milch ertasten konnte. In der Nacht legte ich regelmäßig an und ließ auch die Flaschenmahlzeit aus, um einen eventuellen Milchstau zu umgehen. Am Donnerstag früh dann der große Schrecken: es tat höllisch weh und beim Blick in den Spiegel sah ich, dass meine Brust bereits ordentlich rot gefärbt war.
So schlimm hatte ich es mit Wölkchen noch nie gehabt. Bei Wirbelwind damals hatte ich eine ausgewachsene Brustentzündung mit Fieber. Da half nur noch Antibiotika. Das wollte ich diesmal umgehen. Unbedingt. Fieber
hatte ich noch nicht.

Also fragte ich meine Twitterwelt um Rat. Ganz viele liebe Menschen haben mir wertvolle Tipps gegeben, so beispielsweise @Sahnelinchen @2Kindchaos @mopsundklops @fruehlingsmama @aluberlin @hebammenblog @Terrorpueppi13 @mamirockt @MaraKolumna @Mamasprosse_AT @Saliema1 @VGEBlog @GluckeundSo @Gans_Blume @einhaufenliebe @Papa_mit_Hut @CaroGerjets @motherBirth13 @oekoHippie @frau_ang @familyzuschlag @DameAomame

Vielen Dank für Eure moralische und tatkräftige Unterstützung!!!

Und damit ich beim nächsten Mal nicht wieder von Vorne sammeln muss und es Euch vielleicht auch interessiert, habe ich die Hausmittelchen einmal zusammengefasst. Gleich vorneweg sei gesagt, dass bei Fieber sofort der Arzt aufgesucht werden sollte!

15 Tipps zur Selbsthilfe

1.  Ruhe bewahren – Stress vermeiden
2.  BH ausziehen
3.  Stilleinlagen aus Naturseide
4.  LEICHT massieren
5.  Vor dem Stillen Wärmen – so fließt die Milch leichter
6.  Das Baby anlegen, mit dem Kinn auf der schmerzenden Stelle
7.  Nach dem Stillen Kühlen, beispielsweise Coolpacks in den BH legen
Klingt drastisch, aber bei einer richtigen Brustentzündung merkt man die Kälte kaum
8.  Wenn das Baby nicht trinken möchte: Ausstreichen, am Besten unter der warmen Dusche
9.  Quark zwei Küchenrollenblätter oder Mulltuch packen und dann auf die Brust legen
10. Weißkohl wirkt entzündungshemend.
Roh, gekühlt und mit dem Messer etwas eingeritzt auf die Brust auflegen
11. 100% Lanolinsalbe (Apotheke)
12. Retterspitz (Apotheke)
13. Heilwolle 
14. Homöopathische Mittel: Pulsatilla und Phytolacca
15. Tee (Wenn die Ursache des Milchstaus in einem Milchüberschuss liegt) Keinen Milchfördernden Tee wie Stilltee trinken und (kurzzeitig) auf Pfefferminz- oder Salbeitee umsteigen  (vorsichtig dosieren!)

Nachtrag: Auf Facebook wurde mir noch der Tipp von gequollenem Leinsamen gegeben.

Und wichtig: Quark, Kohl und Co. nicht auf die Brustwarze, sondern nur auf die schmerzende Stelle an der Brust legen. Zum Kühlen reicht auch ein feuchter Waschlappen, zu kalt sollte es nicht sein.

Und bei mir? Eine Erfolgsgeschichte mit kleinem Hänger

Und wie ging es bei mir weiter? Nachdem ich meinen Hilferuf getwittert hatte, musste ich noch die Große in den Kindergarten bringen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen in den Augen starrten mich die anderen Mütter irritiert an. Als ich auf dem Weg zum Lebensmittelladen war, um mir Quark und Salbeitee zu besorgen, wollte ich nicht mehr. Ich wollte nicht mehr Stillen, nicht mehr meinen Körper hergeben für ein Baby, das an diesem Morgen sowieso nicht von mir trinken wollte. Ich wollte das Ganze einfach beenden, weil ich mit 10 Monaten sowieso abstillen wollte. Da machten die paar Wochen auch nichts mehr aus. Als ich den Entschluss gefasst hatte, twitterte ich:

Kein Bock mehr. Tja. Aber warum weinte ich dann? Anscheinend war ich doch noch nicht so weit. Abstillen. Für immer. Sollte ich dieses Wochenende wirklich das letzte Mal ein Baby an meine Brust lassen?Den Quark und den Salbeitee holte ich. Wieder fest entschlossen macht ich mir einen Tee nach dem anderen und legte gleichzeitig viel an. Viel trank Wölkchen nicht, aber oft eben ein bisschen. Dazwischen gab es Quarkpackungen. Und abends brachte mir der Mann noch Kohl. Den BH zog ich aus, die wunde Stelle wurde vor dem Stillen mit einem Kirschkernkissen erwärmt, während des Stillens leicht massiert und hinterher gekühlt. Am Freitag führte ich meine „Kur“ fort, allerdings mit BH. Das war praktischer mit den Quarkpackungen. Insgesamt trank ich 6 Tassen Salbeitee, machte drei bis vier Quarkpackungen und dazwischen für unterwegs legte ich mir Kohlblätter in den BH. Die Schmerzen waren Freitag früh noch unverändert, Freitagabend hingegen schon deutlich weniger. Auch die rote Stelle an der Brust wurde kleiner. Meine Milch wurde etwas weniger, allerdings war noch genug da, um weiter zu stillen. Am Samstag hatte ich kaum noch Beschwerden. Ich trank eine Tasse Salbeitee am Tag, legte mir Kohlblätter rein und machte mir zwei Quarkpackungen. Am Sonntag ebenso. Abends war ich dann tatsächlich Beschwerdefrei!  Vier Tage dauerte also der Spuk.

Und ich stille übrigens immer noch. Den Salbeitee habe ich vorerst eingestellt. Aber in ein paar Wochen werde ich ihn wohl wieder herausholen müssen. Doch dann bin ich hoffentlich so weit. Doch erst heute wieder hat Wölkchen vergnügt gequiekt, als ich sie angelegt habe. Diese schönen Momente lassen mich weiter durchhalten. Noch ein bisschen.

Eure Wiebke

11 Comments

  1. 9 Februar 2016 at 1:28 pm

    Schön, dass es besser ist! Bei mir hat's auch immer so 4-5 Tage gedauert. Das ist echt schmerzhaft. Ich hatte in jeder der beiden Stillzeiten bestimmt 5 solche argen Milchstaus, zum Glück nie mit Fieber, aber heftigen Gliederschmerzen und Grippegefühl. Da ich auch nicht Ausstreichen konnte, musste ich auch immer viel anlegen. Puh, sowas braucht man echt nicht noch bei dem ganzen Stress…
    Liebe Grüße!

    • 9 Februar 2016 at 2:05 pm

      Fünfmal!!!! Das ist ja furchtbar. Aber manche scheinen da echt anfälliger zu sein. Meine Schwester hatte so etwas zum Beispiel nie.
      LG

  2. 9 Februar 2016 at 2:47 pm

    Das ist jetzt bisschen unheimlich. ich hatte es genau! zeitgleich. Auslöser war wohl, dass meine Tochter das erste mal weniger getrunken hat. und dass ich eine Erkältung eine Woche vorher nicht 100% auskuriert hatte. unheimlich

    • 10 Februar 2016 at 6:47 am

      Das ist wirklich unheimlich. Ich hoffe bei Dir ist aber auch alles wieder in Ordnung! LG

    • 10 Februar 2016 at 5:09 pm

      Ja, wie gesagt ziemlich zeitgleich. Mittwoch Abend fing es an, in der Nacht dann Schüttelfrost aber wohl kein Fieber. Donnerstag tat es dann sehr weh. Ein Gespräch mit meiner Hebamme hat aber ergeben, dass es wohl noch nicht sooo schlimm war (keine Rötung und eben kein Fieber) und es einfach 3-5 Tage dauert, bis die Schmerzen wieder abklingen. Es wurde dann auch jeden Tag besser und als sich meine Hebamme das ganze am Samstag mal angeschaut hat, tat es fast nicht mehr weh, nur noch eine Verhärtung war zu ertasten. Sie gab mir dann noch Phytolacca C 30, das ich dann noch Samstag und Sonntag nahm. Ich glaube, dass ich vermeiden konnte, dass es wirklich schlimm wird, weil ich Schüsslersalz Nr. 3, Ferrum Phosphoricum genommen habe. War früher auch meine Geheimwaffe bei beginnender Blasenentzündung.
      Vielleicht hilft meine Erfahrung ja jemandem, liebe Grüße, Hanna

  3. 9 Februar 2016 at 7:33 pm

    Tolle Sammlung ist es geworden! Bei mir ist das jetzt schon 5 Jahre her! Ich finde es wunderbar, dass Du nun in Ruhe abstillen kannst. Alles Gute, Verena

  4. 9 Februar 2016 at 7:34 pm

    Das ist eine super Sammlung geworden! Hätte ich auch gut brauchen können vor 5 Jahren! Wie schön, dass Du nun in Deinem Tempo abstillen kannst. Liebe Grüße, Verena

  5. Anonym
    Antworten
    9 Februar 2016 at 8:16 pm

    Kenne sowas zum Glück gar nicht.. beide Stillzeiten waren dahingehend unspektakulär.. einzig die seeehr empfindliche Brust in den ersten 6 Wochen mit dem Krachelinchen haben gezerrt.

    Ich habe gestern bewusst das allerletzte Mal gestillt. Ich hatte schon zwei Tage Pause zwischen, verspürte gestern aber einen leichten Druck. Links empfand ich es schon unangenehm (ich weiß nicht, ob sie mi ihrem einzigen Zahn schubberte), rechts trank sie auch nicht lang. Sollte jetzt nochmal ein Druck kommen, streiche ich aus. Tee oder andere Hilfsmittel brauche ich wieder nicht – bei der Großen war auch von jetzt auf gleich Schluß.

    Ein klein wenig bin ich wehmütig, war es doch eine sehr schöne Zeit.. wenn sie mich beim stillen plötzlich angrinste.. und nachts einfach rüber ziehen, andocken, weiterschlafen..

    gleichzeitig geniesse ich jetzt auch die vorteile der Flasche und vor allem:nicht mehr frieren in der Nacht, weil man nur teilweise bekleidet ist ☺

    Ich wünsche Dir, das du die Restzeit Beschwerdefrei mit dem Wölkchen genießen kannst. Ich werde für dich am Samstag stellvertretend schonmal ein Pikkolöchen trinken ☺?

    LG Nicola

    • 10 Februar 2016 at 6:49 am

      Dann gehörst Du zu den Glücklichen, die das nie betraf. Ist ja schön, wenn das mit dem Abstillen so gut funktioniert. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es bei mir läuft.
      Prost 😉

  6. 6 Mai 2019 at 12:51 am

    Danke Wiebke für diese wertvollen Tipps. Besonders das mit Quark und dem Weißkohl ist interessant für mich bzw. meine bessere Hälfte. Das werde ich auch gleich mal weitergeben wenn Sie fertig mit Stillen ist. Sie hat nämlich gerade etwas Probleme und vielleicht können wir das mit Weißkohl und deinen anderen Tipps in den Griff bekommen, ehe sich eine handfeste Entzündung daraus entwickelt.

Ich freue mich über einen Kommentar

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