Eltern im Förderwahn? Oder: 7 Gründe, warum Eltern WIRKLICH Babykurse besuchen

7 Gründe Babykurse zu besuchen

Sind wir wirklich alle im Förderwahn? Rennen wir mit unseren Babys von Kurs zu Kurs, um nur die besten Eigenschaften aus ihnen herauszulocken? Hoffen wir im PEKiP auf einen Durchbruch in der geistigen Entwicklung? Streben wir mit dem Musikkurs eine Mozart-Karriere unseres Sprösslings an? Und wollen wir das Baby im Babysport auf die Olympiade vorbereiten? Glauben wir Eltern wirklich, dass diese Kurse ein Genie aus unserem Kind machen?

Es stimmt, viele Eltern besuchen mit ihren Babys Kurse. Aber warum tun sie das? Ich habe einmal zusammengetragen, welche Gründe es für diesen frühkindliche „Förderwahn“ geben könnte.

 1. Kontakt zu anderen Eltern – Aufbau eines sozialen Netzwerkes

Wir leben in einer Zeit, in der Eltern von ihren eigenen Eltern oft getrennt leben. Statt einer Großfamilie mit Verwandten jeder Altersklasse um uns herum, leben wir häufig in Kleinfamilien. Keine Großeltern, die mal schnell auf die Kinder aufpassen können, eventuell auch noch keine Freunde in einer auf Grund der Arbeit gewählten fremden Umgebung. Was wir dann brauchen, ist ein neues soziales Netzwerk. Durch Babykurse finden wir Gleichgesinnte und Freundschaften können sich aufbauen. Mögliche zukünftige „Playdates“ für das Kind können sichergestellt werden und man hat wieder das Gefühl den Anschluss an die Gesellschaft zu erhalten.

2. Austausch zu Babythemen

In Zeiten von Google strömen Millionen von (sich widersprechenden) Informationen auf uns ein. Ja was ist denn nun richtig für mein Baby? Was passiert, wenn ich nicht stille? Und was ist, wenn ich lange stillen möchte? Wann gebe ich meinem Kind Brei? Oder lasse ich es ganz? Was machen die anderen Mamis (oder auch Papis) denn noch so? Welche Einrichtungen können sie empfehlen? Wo kann man am besten einkaufen? … Einmal in die Babywelt abgetaucht, ist diese plötzlich unergründlich. Ein Schlund von Fragen taucht auf, die beantwortet werden wollen. Und die Entscheidung soll nicht nur in die eigenen Hände gelegt werden. Auch die Meinung anderer ist eben wichtig. Denn was die anderen machen, kann ja nicht so verkehrt sein.

3. Vergleich

Gerade beim ersten Kind möchte man wissen, wo man steht. Hier geht es nicht darum sein Kind zu fördern, sondern sicherzustellen, dass es mit den anderen mithalten kann, dass es quasi „normal“ entwickelt ist. Da werden Größen verglichen, die Speckröllchen gezählt, der Stuhlgang erörtert oder die Zahnungsprobleme diskutiert. Kaum zu glauben, wie viel Fragen ein so kleines Baby aufwerfen kann. Und – das merkt man dann – kaum zu glauben, wie unterschiedlich doch jedes einzelne Baby ist.

4. Premiumzeit mit dem Baby

Im hektischen Alltag, gerade bei mehreren Kindern, ist ein Babykurs die Möglichkeit, sich ganz bewusst Zeit für sein Kind zu nehmen. Es erhält exklusive Mama- oder auch Papazeit, ohne Waschmaschine, die befüllt oder Geschirrspüler, der ausgeräumt werden möchte. Und ganz ohne großem Geschwisterchen, das um den Nachwuchs herumspringt. Ein Babykurs bietet die Möglichkeit, sich ganz allein dem Baby zu widmen, sich nur mit ihm zu beschäftigen und die wundervollen Seiten des Sprösslings zu entdecken.

5. Spielideen sammeln

Gerade in PEKiP-Kursen gibt es sehr schöne Spielideen, die man leicht selber nachmachen kann. Hier lassen sich Eltern gerne inspirieren, um im Alltag dem Kind mehr Abwechslung bieten zu können. Die Fliegenklatsche als Lutschobjekt, die Socke als Handpuppenersatz oder ein Karton als Entdeckerbox… viele Anregungen kann man erhalten, auf die man sonst nie gekommen wäre. Dass das Baby am Ende dann doch lieber Taschentücher zerrupft, ist wieder eine andere Geschichte.

6. Kontakt zu anderen Babys

Gerade die älteren Babys können sehr viel Freude daran finden, mit anderen Babys in Kontakt zu kommen. Endlich mal nicht nur Mama oder Papa, die da vor einem Grimassen schneiden. Nein, da wuselt noch so ein Knirps herum, genau so einer, wie der hinter dem Spiegel. Doch diesem hier kann man sogar an den Haaren ziehen.

7. Entwicklungsförderung

Nur in den seltensten Fällen rennen wir zu Krabbelgruppe und PEKiP-Kurs, damit unsere Kinder bestmöglich gedeihen. Mal im Ernst: Glaubt wirklich jemand, dass das Baby plötzlich losläuft oder spricht, wenn man es nackig mit anderen Kindern in einen überheizten Raum steckt und lustige Lieder singt? Ich denke nicht. Und wenn
doch, werden sie vielleicht selber sehen, dass so ein Kurs noch viel mehr zu
bieten hat.
Was meint Ihr? 
Warum habt Ihr Babykurse besucht? 
Was war Eure Intension?
Eure Wiebke

1 Comment

  1. 1 Oktober 2016 at 11:59 am

    Zeitvertreib, weil mir sonst die Decke auf dem Kopf fällt.:-)

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