Paradoxon „Kinderzimmer“

Heute möchte ich eine bahnbrechende Erkenntnis mit Euch teilen. Denn ist Euch schon einmal aufgefallen, dass ein „Kinderzimmer“ eigentlich überhaupt nicht seinen Namen verdient hat? Sollte man Dinge und eben auch Räume nicht danach benennen, dessen Inhalt sie auch haben? Auch auf Twitter hatte ich die Frage gestellt:

Vielleicht werden einige von Euch jetzt verwundert gucken. Denn bei Manchen sind wahrscheinlich WIRKLICH Kinder im Kinderzimmer anzutreffen. Ihr Glücklichen! Aber das ist wohl eher die Seltenheit.

Im Folgenden möchte ich daher eine Umbenennungsempfehlungen für gängige Wohnräume vornehmen.

1. Kinderzimmer

Das Kinderzimmer ist daran zu erkennen, dass es voll mit Spielsachen ist. Und da hört es eigentlich auch schon auf. Diese Spielsachen sind entweder sauber in Kisten und Schränken verräumt (wenn die Eltern fleißig waren), oder bilden als besondere Version des „Teppichs“ den Fußbodenbelag. Blöd nur, dass es sich auf Lego, Eisenbahnschienen und Murmeln nicht so gut läuft, wie auf einem Flokati.

Und merkt ihr was? In dem ganzen Chaos taucht kein Kind auf. Nun gut, manchmal sind sie tatsächlich unter den Bergen von Decken, Kuscheltieren und Papierfetzen versteckt. Manchmal. Aber viel häufiger betreten sie lediglich das Kinderzimmer, um es in Sekundenbruchteilen zu verwüsten und anschließend wieder fluchtartig zu verlassen. Dann stehen sie im Wohnzimmer und jammern, dass sie sich laaaangweilen. Ist auch wirklich blöd, dass sie kein Spielzeug besitzen.

Neuer Namensvorschlag daher: „Spielzeugablagezimmer“.

2. Badezimmer

Ich würde mal behaupten, Kinder halten sich deutlich länger im Badezimmer auf, als im Kinderzimmer… äh ich meine „Spielzeugablagezimmer“. Die meiste Zeit gehen sie hierbei am Waschbecken ihrem Forscherdrang nach und testen die darunter liegenden Fiesen auf ihre Wasserdurchlässigkeit. „Baden“ kann man das jetzt nicht unbedingt nennen.

Nennen wir den Raum daher lieber: „Wasserplanschzimmer“.

3. Schlafzimmer

Das Schlafzimmer trifft es eigentlich ganz gut. Hier wird tatsächlich geschlafen. Nur dass hier eben nicht nur die Eltern, sondern gerne auch die Kinder ihre Nacht verbringen und sich ganz eng an die Eltern kuscheln. Nun gut, die Eltern schlafen vielleicht dann doch nicht so viel. Aber immerhin die Kinder. Und eine Extra-Funktion gibt es auch noch: Ist die Nacht vorbei, mutiert das Bett zum Trampolin. Toll, so ein Multifunktionsraum!

Neuer Namensvorschlag daher: „Schmuse-, Schlaf- und Springzimmer“, oder kurz „Schmulafingzimmer“.

4. Wohnzimmer

Ach ja, das Wohnzimmer. Der elterliche Rückzugsort, in dem Ordnung und Ruhe herrscht. Mit liebevoll gestalteter Dekoration wird der Raum wohnlich hergerichtet. Ein Ort zum Wohlfühlen.

Haha, das dachte ich wirklich, als ich die Wohnung vor der Geburt des ersten Kindes herrichtete. Nun gut, heute weiß ich es besser. Selbst mit der Auflage, dass das Spielzeug im Kinderzimmer… ich meine Spielzeugablagezimmer zu bleiben hat, sammelt sich tagtäglich mehr und mehr an. Bücher, Malhefte, Stifte, Spielfiguren, Luftballons, Haargummis, Federbälle samt Schläger, Ketten, Armbänder, Aufziehtiere, usw. Es ist zum Mäusemelken. Ja, Mäusemelken wäre wahrscheinlich einfacher, als das Spielzeug aus dem Wohnzimmer herauszuhalten.

Ich plädiere daher für den neuen Namensvorschlag: „Spielzimmer“. Dann gibt es auch keine Verwirrungen und Enttäuschungen seitens der Eltern.

Oder welche Funktionen haben Eure Räume so?

Eure Wiebke

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