Woran man erkennt, dass sein Kind kein Baby mehr ist…

Wann spricht man von einem Kleinkind?

Die Schwelle vom Baby zum Kleinkind sehen Viele bei einem Jahr, manche bei eineinhalb Jahren. Es ist auch nachvollziehbar: genau in dieser Zeit wird es mobiler und fängt an zu Laufen, es spricht die ersten Worte, es scheint seine Umwelt viel differenzierter wahrzunehmen und Zusammenhänge glasklar zu erkennen. Es wandelt sich von einem fremdartigen Wesen, das nicht Herr seiner Körperfunktionen ist, zu einem kleinen Menschen,
ein Miniaturabbild eines richtigen Kindes.

Auch Wirbelwind hat diesen Prozess durchlaufen und kann jetzt – in meinen Augen zu Recht – als Kleinkind bezeichnet werden. Interessanterweise war es genau um ihren ersten Geburtstag herum, als fremde Personen sie nicht mehr mit Baby, sondern mit Kind ansprachen.

Darum ist mein Kind kein Baby mehr…

Doch nun zum eigentlichen Thema. Ich habe die vergangenen sieben Monate, in denen Wirbelwind vom Baby zum Kleinkind mutiert ist, einmal Revue passieren lassen und ein paar Gründe zusammengefasst, die zeigen, dass sie nun
ein Kleinkind ist, in etwa sortiert nach der Reihenfolge ihres Auftretens:

  • Die Passanten rufen nicht mehr „Oh wie süß!“, wenn sie in den Kinderwagen schauen.
  • Man bekommt nicht mehr die Frage gestellt „Und, schläft sie schon durch?“, weil man davon ausgeht, dass sie jetzt einen Traum-Schlafrhythmus hat.
  • Man muss keinen Brei mehr kochen. Das Kind wird einfach an den Esstisch gesetzt und bekommt das Gleiche wie alle serviert.
  • Man muss RICHTIGE Schuhe kaufen und die süßen Stoffschühchen auf den Dachboden verfrachten.
  • Man muss sich als Eltern immer verstecktere und höhere Orte aussuchen, um verbotene Gegenstände und Süßigkeiten zu verstauen. Erst kommen sie an den Couchtisch, dann an die Kommoden, dann an den Esstisch, dann an die Küchenschränke und schließlich an die Türklinken (Was für fatale Folgen das haben kann, siehe auch meinen Post „Freie Sicht“).
  • Sie zieht sich selbstständig die Schuhe aus.
  • Sie kann den Fotoapparat bedienen.
  • Sie entwickelt Humor: lacht zum Beispiel, wenn sich die Mutter den Kopf stößt oder es einen mit angeleckten Rosinen füttert.
  • Sie spielt Baby, d.h. sie lässt sich auf dem Arm tragen und ruft „Baby“. (Klingt paradox als Grund dafür, dass sie eben kein Baby mehr ist. Aber diese Reflexionsleistung muss man erst einmal bringen!)
  • Sie hilft im Haushalt: Tischdecken, Wäsche waschen, Geschirrspültab in den Geschirrspüler legen, Boden wischen. (Wird auch höchste Zeit, schließlich ist sie es, die die Kleidung bekleckert, das Geschirr schmutzig macht und ihren Becher auf dem Fußboden auskippt!)
  • Sie zieht sich selbstständig Mütze und Schal an.
  • Sie versteht Zeichentrickfilme: lacht, wenn eine Szene lustig ist und ruft erstaunt „oh“, wenn ein Bösewicht kommt. (Ich gebe zu, sie darf abends 10 Minuten schauen. Lieblingsanimationen: Shaun das Schaaf und Das
    Dschungelbuch.)
  • Sie weist einen im Auto darauf hin, dass vorne auf der Straße eine Kuh steht, (?) äh ach nein, es ist doch nur ein Müllauto. (Klingt beides gleich: „Mu“.)
  • Man kann sie bestechen: „Wenn du das noch austrinkst, gibt es hinterher auch eine Mandarine!“ Funktioniert prima!
  • Sie assoziiert auf hohem Niveau. Sie hört den Toaster hochschnipsen und ruft „Brot“. Wenn die Mutter sagt, sie hat sich die Haare gewaschen, ruft es „nass“ und streckt ihre kleinen Patschehändchen nach den nassen Strähnchen aus. Und wenn die Mutter die Mütze auf hat, mit der sie sich vor zwei Monaten mal den Kopf gestoßen hat, ruft sie heute noch „aua“.
  • Sie klettert selbstständig den Hochstuhl hinauf und wieder runter, auch wenn es kein Essen gibt. (Wir haben vor ein paar Tagen den Tisch abmontiert. Was für ein Spaß!)
  • Sie erklärt einem, was man auf der Toilette als nächstes zu tun hat: „Ab … Popo“ (Übersetzung: Arsch abwischen).

Was waren bei Euch Anzeichen dafür, dass die Babyphase nun vorbei ist?

Eure Wiebke

7 Comments

  1. 23 Januar 2014 at 8:39 am

    Wir beginnen gerade erst den vierten Monat, deshalb sind wir schon mal raus 😉 aber ich freue mich auch schon ein bisschen, wenn ich all diese bzw. ÄhnlicheErfahrungen machen darf 😉 es ist bestimmt soo toll wenn sie einen dann schon richtig verstehen! Glg

  2. 23 Januar 2014 at 10:52 pm

    10 Minuten am Tag Fernsehen?! Oh man dann sind wir eindeutig Rabeneltern, denn bei uns läuft am Tag der TV länger und das Ipad hält der Mini Chef auch ab und zu in den Händen . Upsi…

    • 24 Januar 2014 at 7:58 am

      Naja, wenn es nach ihr ginge, könnte der Fernseher ewig laufen. Sobald sie auf dem Sofa sitzt, ruft sie "an" und zeigt auf den Fernseher. Das Problem: wenn er dann an ist, gefällt ihr das Programm selten und sie will wieder ausmachen, insbesondere bei "Erwachsenensachen" und billigen Computertrickfilmen. Nur bei guten Animationsfilmen guckt sie hin. Sie weiß eben, was Qualität ist 😉
      Naja und in der Woche sind wir selten zu Hause, so dass sich das Thema von selbst erübrigt. Am Wochenende ist der Fernseher auch mal vormittags an 😉

  3. 24 Januar 2014 at 9:02 am

    Oh man… ich will daran noch gar nicht denken. Mein Baby bleibt für immer mein Baby… nix Kleinkind!!!! 🙂 Aber das "Schläft sie schon durch" würde ich in der Tat gerne weniger hören… *grummel*

    • 24 Januar 2014 at 9:48 am

      Deshalb spiele ich auch gerne mit Wirbelwind Baby. Dann kann man sie im Arm halten, knuddeln und abknutschen. Aber seine Vorteile hat das Älterwerden ja auch: sie werden selbstständiger und man hat auch mal etwas Zeit für sich. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Aber genau deshalb ist die Zeit ja so spannend, weil sich fast täglich etwas ändert und die Kleinen neue Entwicklungsschritte zeigen…

  4. 24 Januar 2014 at 1:36 pm

    Ich habe noch keine Kinder, allerdings finde ich deinen Blog sehr interessant und mal was anderes 🙂 gefällt mir gut!

    Liebste Grüße
    Kristin von http://www.rock-n-enjoy.blogspot.co.at

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