Vom Versuch mit zwei aufgweckten Kindern den Tag zu überstehen (#Tagebuchbloggen)

Heute war ein komischer Tag. So komisch, dass ich für wert halte, Euch in Form eines Tagebuchbloggen-Beitrags darüber zu berichten.

Der Morgen: kuschelig, feucht fröhlich traurig

Alles fing eigentlich ganz wunderschön an. Meine Kinder huschten morgens zu mir ins Bett. Erst Wirbelwind, später auch noch Wölkchen. Und dann sangen wir zusammen „Ich bin ein Morgenmuffel!“ von der LaLeLuna-Band. <3

Und dann fing es an. Zum Frühstück verkippte Wirbelwind Wölkchens Saftbecher beim Versuch sich die Müslipackung zu schnappen. Und weil das noch nicht genug Sauerei war, schwappte ich Wirbelwinds prall mit Milch gefüllte Schale im Versuch den Saft aufzuwischen gleich noch hinterher.

Schön wurde es dann wieder, als sich die Mäuse ihre Anziehsachen zurechtlegten (siehe Titelbild). Die Schlüpfer selbstverständlich ganz oben drauf. Beim Anziehen brachten sie die Kleidungsstücke aber dann glücklicherweise in die richtige Reihenfolge.

Dann kam der Tiefpunkt des Tages. Wölkchen realisierte, dass wir nicht Einkaufen fahren (das war für den Nachmittag geplant), sondern heute noch einmal Kindergarten ist. Den ersten Anfall von „Ich will nicht in den Kindergarten!“ blockte ich mit einer Orange ab, die sie fest umklammert hielt, um sie in selbigem abzugeben. Im Auto, als der Kindergarten erneut zur Sprache kam, erinnerte sie sich wieder daran, dass sie dies ja so überhaupt nicht wollte. Und so weinte sie, bitterlich. Während Wirbelwind gut gelaunt voran ging, trug ich das Rotz und Wasser heulende Wölkchen vom Auto zur Kita. „Ich will nicht in den Kindergarten“, jammerte sie erneut. Scheiße, wenn man keine Wahl hat und das Kind dennoch abgeben muss. Das tat ich dann auch und sie beruhigte sich, sobald ich außerhalb des Sichtfeldes war. Die Erzieherin versicherte mir auch gleich, dass Wölkchen doch immer so viel Spaß im Kindergarten hat. Das glaube ich auch. Der Heulanfall war wohl einer anderen Ursache verschuldet. Zumindest ist es meine Vermutung, dass sie merkt, dass ich mich nun mehr um Wirbelwind sorge (meine Gedanken dazu hatte ich letztens hier festgehalten). Zwangsläufig muss ich dafür etwas von ihrer kostbaren Mama-Zeit abknapsen. Das irritiert und macht sie scheinbar unsicher.

Der Nachmittag: Mama ausgeglichen, wie nie

Nach der Arbeit holte ich die beiden wieder aus dem Kindergarten ab. Als ich in Wölkchens Gruppe hineinlugte, war diese fleißig am Puzzeln und wollte gar nicht gehen. Irgendwann bequemte sie sich doch mich zu begrüßen. Die Freude währte nur kurz, als ich sie bat ihre Winterjacke anzuziehen. Dann eben ohne.

Kacken – Klemmen – Schlucken

Zusammen mit Wirbelwind beschlossen wir in ein Einkaufszentrum zu fahren. Wir wollten für Wirbelwind eine neue Zahnbürste holen und gleich noch etwas Lebensmittel einkaufen. So der Plan. Zunächst gingen wir in den Spielzeugladen, den Wölkchen jedoch schnell mit einer Stinkbombe versah. Also doch zum Drogeriemarkt, Windel wechseln. Zum Glück hatte Wölkchen eine drum, weil sie die letzten zwei Tage im Kindergarten nicht ganz stubenrein war. An der Eingangstür des Drogeriemarktes blieb plötzlich Wirbelwind stehen und sympathisierte scheinbar etwas zu sehr mit Wölkchen. Ohne Windel, versteht sich. Mein Puls stieg. Also versorgte ich zunächst Wölkchen und machte ihr anschließend klar, als sie über die Spielecke herfiel, dass wir nun noch mit Wirbelwind auf die Toilette müssen. Auf dem Weg kauften wir noch neue Schlüpfer und versorgten Wirbelwind. Am Ende war es weniger schlimm als gedacht. Als ich gerade aufatmen wollte (wie kann ich auch so vermessen sein, das nur zu denken), war ein Schreien von der Toilette nebenan zu vernehmen. Wölkchen hatte sich den Finger in der Tür eingeklemmt. Allerdings auf der Scharnierseite, damit es auch so richtig weh tat. Der Stresspegel – also meiner – blieb also noch etwas bestehen.

Wir kehrten nach einer kurzen Kühlaktion am Waschbecken zum Drogieriemarkt zurück. Wirbelwind bekam ihre neue Zahnbürste und Wölkchen etwas zu trinken. Außerdem erwarb ich neue Kaugummis. Wirbelwind wollte natürlich sofort einen haben, den sie auch bekam. Auch Wölkchen fragte danach. Bislang hatte ich immer verneint mit der Bemerkung, dass sie den ersten Kaugummi mit drei Jahren bekommen darf, so wie Wirbelwind damals. Heute sagte ich leichtsinnig ja. Es war scheinbar noch nicht aufregend genug heute. Dreimal erklärte ich ihr, dass man einen Kaugummi lediglich kaut, aber nicht herunterschluckt. Und irgendwann spuckt man ihn dann einfach wieder aus. Sie hörte aufmerksam zu und schluckte ihn anschließend hinunter. Das klappte ja prima.

Und jetzt noch der Supermarkt

Irgendwann landeten wir im Supermarkt. In der Hoffnung, dass die Kinder dann alles ruhiger mitmachen würden, besorgte ich einen Auto-Einkaufswagen. Das hätte ich mir sparen können, denn ich war in der Folge mehr damit beschäftigt, Wölkchen aus dem Auto abzuschnallen (sie schnallt sich mit Vorliebe selber an), sie oben am Korb hineinzusetzen, wieder hinauszuheben, sie wieder aus dem Auto abzuschnallen und zwischendurch Wirbelwind davon abzuhalten auf das Auto drauf zu klettern. Und hatte ich schon erwähnt, dass Wirbelwind mit Vorliebe alles anfasst und anknaupelt, was in ihrem Weg liegt? Das ist besonders in der Obst- und Gemüseabteilung eine beruhigende Eigenart.

Irgendwie gelangten dennoch ein paar Lebensmittel in den Einkaufswagen und diese auf das Kassenband. Der letzte Nerv in meinem Kopf zersprang dann, als ich die fertig gepiepsten Lebensmittel in den Korb räumen wollte und Wirbelwind wirklich JEDES Produkt berührte. Warum macht sie das?

Täuscht das, oder sind nur meine Kinder so, sagen wir mal, lebendig? Die anderen Kinder sitzen brav im Einkaufswagen oder laufen still nebenher. Und ich komme schwitzend aus dem Supermarkt, als hätte ich gerade einen Marathon gelaufen. Wirbelwind bat ich, mir sofort auszureden, wenn ich irgendwann wieder den Vorschlag machen sollte, mit den Kindern einkaufen zu gehen. Sie versicherte es mir mit ernster Miene.

Die Einkäufe landeten im Kofferraum des Autos und Wölkchen beschloss, sich ihrer Strickjacke zu entledigen. Zwei Grad Außentemperatur brachten sie scheinbar ins Schwitzen. Während der Fahrt zog sie dann auch noch ihre Schuhe aus. Inzwischen war es mir egal, weil ich rein körperlich gar nicht mehr fähig war darauf zu reagieren. Wir schafften es unfallfrei nach Hause (das ist doch mal was) und ergatterten sogar einen Parkplatz in Wohnnähe. Ab jetzt übergab ich an den Papa. Ich war durch für den Tag.

Und, wer kann das toppen? 😉

Eure Wiebke

4 Comments

  1. 13 Januar 2018 at 12:54 am

    Hallo Wiebke,

    Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich solche Tage auch kenne?

    Viele Grüße
    Mama Maus

    • 13 Januar 2018 at 12:55 am

      Jetzt ist der 2. Teil des Kommentars abhanden gekommen.
      ———
      Zum Glück sind nicht alle Tage so. Ich wünsche euch, dass ihr euer Wochenende genießen könnt.

  2. 13 Januar 2018 at 6:47 am

    Ich fühle mit dir! Meine Kinder sind auch so – keine Sekunde still sitzen, alles anfassen und normalerweise muss ich jede Anweisung mindestens dreimal geben bevor sie (vielleicht) ausgeführt wird.
    Ich beneide dann auch immer die Eltern mit den ruhigen Kindern…

    Liebe Grüße, Biene

  3. 13 Januar 2018 at 1:52 pm

    Oh je. Ich fühle mit Dir. Mein Tag war auch nicht wirklich berauschend. An solchen Tagen ist man froh, wenn man sich dann die Decke über den Kopf ziehen kann, nicht wahr?! ?

    Liebe Grüße
    Nadine

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