Warum es manchmal gut ist kindlich zu sein (#aufAugenhöhe)

Die Murmelmama vom Blog Chaoshoch2 hat zu einer Blogparade aufgerufen. Sie trägt den provokanten Titel „Blogparade über das Kind namens Mann“. Er entstand aus einer Twitter-Diskussion heraus und wurde auch bereits von Väterblogs bedient. Die Blogparade läuft unter #aufAugenhöhe. Dort darf fleißig mit diskutiert, lamentiert und angemahnt werden. Aber bitte das Augenzwinkern nicht vergessen.

Als erstes möchte ich auf keinen Fall Partei ergreifen für eine der zwei Extreme ala „ja, die Männer sind Kinder“, oder „nein, die Männer sind doch so erwachsen wie wir Frauen auch“. Ihr wisst ich bin kein Freund von Schwarz-Weiß-Denken und schlage mich daher ungern in eine Ecke.

Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass ich, nach einem kurzen Ausflug in das Erwachsenenleben, durch meinen Wirbelwind auch selbst wieder mehr Kind geworden bin. Auch der Papa zeigt einige kindliche Züge, die durchaus auch bereits VOR dem Nachwuchs zu erkennen waren. Aber beide Seiten – so wag ich zu behaupten – sind gleichzeitig volljährige, erwachsene und in großen Zügen auch vernünftige Bürger. 

Bei der ganzen Diskussion stellt sich mir ehrlich gesagt nur eine vordergründige Frage: Was ist so schlimm daran ein wenig Kind zu bleiben?

Wo uns kindliches Verhalten weiterhilft…

Ehrlichkeit – Immer wieder merke ich, gerade im Kontrast zu den intriganten Spielchen, die Erwachsene beispielsweise im Berufsleben so miteinander treiben, wie erfrischend doch eigentlich die direkte und ehrliche Art von Kindern ist. Manche nennen es anstrengend, wenn das Kind sofort losheult, weil ihm etwas nicht passt (ich gehöre meist auch dazu), aber genaugenommen weiß man bei Kindern immer woran man ist. Sie fressen nichts in sich hinein, sie teilen es ihrer Umwelt sofort mit, wenn ihnen etwas nicht passt. 

Das ist sicherlich ein Verhalten, dass jetzt von uns Erwachsenen nicht eins zu eins adaptiert werden muss (ich denke an sich auf den Boden werfende Erwachsene, weil ihr Lieblingsgetränk im Supermarkt gerade ausverkauft ist), aber eine ehrlichere und offenere Art würde manch einem gut tun. 

Naivität – Auch eine Portion Naivität und kindlicher Glaube an das Gute könnte unserer Welt nicht schaden. Nicht hinter jedem und allem verbirgt sich das Böse. Wir würden vielleicht viel unvoreingenommener an Sachen herangehen, ohne gleich eine Schublade oder sogar die Falltür zu öffnen.

Auf Augenhöhe – Im Umgang mit unseren Kindern kann eben auch eine Portion kindlicher Denkweisen nicht schaden. Nur wenn wir uns auf die Ebene unserer Kinder begeben, können wir sie besser verstehen, können mit Ihnen auf Augenhöhe spielen und ihnen vielleicht auch unsere Welt etwas näher bringen.

Neugier – Ich weiß, ich habe mich jetzt ganz bewusst um die Themen wie „Hausputz“, „Wäschewaschen“, „Geschirrspüler ein- und ausräumen“ usw. gedrückt. Aber das interessante hierbei ist ja: unsere Kinder machen das gerne. Sie helfen gerne im Haushalt, wollen Wäsche waschen, den Geschirrspüler anschalten, den Frühstückstisch decken. Einzig ihre unbeholfene Art oder ihr schlechtes Timing machen dem oftmals ein Strich durch die Rechnung. Diese Neugier und Faszination auch für alltägliche Dinge, das ist es doch wert auch im Erwachsenenalter aufrecht zu erhalten. So bleibt jeder Tag spannend 😉

In dem Sinne wünsche ich allen ein fröhliches, neugieriges Wesen, egal ob jung oder alt, ob männlich oder weiblich. Denn das ist etwas, das geschlechtsübergreifend funktioniert und uns allen im Alltag weiterhilft. So zumindest meine Meinung. 

Eure Wiebke
 

3 Comments

  1. 23 Februar 2015 at 11:22 am

    Hallo Wiebke, ein schöner Beitrag. Ich gebe dir ganz und gar recht. Was ich von meiner Tochter auch lerne (oder lernen sollte) ist, mehr im Moment zu bleiben. Wenn wir zum Beispiel zusammen spielen merke ich immer, wie ich gedanklich abschweife. Ich frage sie dann Dinge wie: Was willst du heute zum Abendessen? Oder wie war es im Kindergarten? Sie lässt sich nie irritieren und bleibt immer in ihrem Spiel, bei dem, was sie gerade tut. Wenn mir das ständige Multitasking und meine innere To Do-Liste mal wieder zu schaffen machen, denke ich an meine Tochter und versuche, mich auf das zu konzentrieren, was ich gerade mache. Manchmal klappt das auch 😉 Liebe Grüße!

    • 24 Februar 2015 at 8:17 pm

      Das ist ein sehr schöes Beispiel! Es stimmt, wir haben einfach zu viel im Kopf und vergessen oft den Augenblick zu genießen.
      Lieben Gruß, Wiebke

  2. 28 Februar 2015 at 3:13 pm

    Hallo!
    Ich kann mich eurer Meinung nur anschließen: Unsere Kinder lehren uns, sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, auf den aktuellen Moment. Lässt man sich ganz auf sie ein, begibt man sich also "auf Augenhöhe", fallen einem viele kleine Details wieder mehr auf. Man erblickt die Welt sozusagen aus einem anderen Blickwinkel,sieht die Dinge aus der kindlichen Perspektive. Sehr bereichernd, wenn man bedenkt, wie viel Zeit wir sonst mit planen verbringen und wie viel Zeit dann noch für das genießen des Moments überbleibt.

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