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Ja, ich werde auch nicht jünger. Am Ende der Woche ist mein Schnapszahlenjahr vorbei. Wenn ich Wirbelwind erklären möchte, wie alt ich dann bin, muss ich ganz schön viele Finger zeigen. Da kommt allmählich nicht nur sie durcheinander. Und was bringt das Alter so mit? Na klar, Zahnbeschwerden. Das eine oder andere Krönchen habe ich ja bereits, sogar einen ganzen Zahn habe ich schon verloren. Und es wird wohl nicht besser werden. Da beneide ich meinen Wirbelwind, der in vielleicht zwei Jahren seinen ersten „richtigen“ Zahn bekommt und ihn hoffentlich besser pflegen kann als ich.
So, genug des Vorgeplänkels. Eigentlich wollte ich auf einen bestimmten Punkt hinaus: ich musste heute zum Zahnarzt. Eine meiner Kronen hat sich gelockert und musste neu eingesetzt werden. Das an sich klingt jetzt nicht dramatisch. Fügt man dem ganzen noch die Variable „Baby“ hinzu, sieht das schon wieder ganz anders aus. Und auch sonst wurden mir noch weitere Hürden in den Weg gelegt:
Hürde 1: Wo ist die Babyschale?
Gestern waren wir mit Papas Auto unterwegs. Hier angekommen habe ich das brüllende Baby gleich in den Arm genommen und die Babyschale im Auto gelassen. Heute morgen war sie dementsprechend noch in Papas Auto, nicht in meinem Flitzer. Eine Nachricht an den Papa, der gerade zur Tür raus war, sollte Abhilfe schaffen. Doch er überlas die Botschaft, während ich dachte, er hätte die Schale in mein Auto verfrachtet. Also stand ich mit Wirbelwind und Baby im Arm auf der Straße und musste erst einmal feststellen, dass die Schale eben nicht in meinem Auto thronte. Also wieder rauf und die Ersatzschale geholt. Nach einer umständlichen Vergurtungsaktion, konnte die Fahrt beginnen.
Hürde 2: Kein Parkplatz
Natürlich war vor dem Kindergarten kein Parkplatz mehr frei. Und so musste ich „um die Ecke“ parken. Die Ersatz-Babyschale ist zudem besonders schwer und so hiefte ich über 10 Kilo durch die Gegend. Schweißgebadet erschien ich am Kindergarten, wo Wirbelwind schon auf mich wartete. Wölkchen schaute mich immernoch mit weit geöffneten Augen an.
Hürde 3: Termindiskrepanzen
Mein Zahnarzttermin war 10 Uhr. Da habe ich nicht so richtig nachgedacht. Denn ich bringe ja Wirbelwind um 9 Uhr in den Kindergarten. Normalerweise schläft Wölkchen auf dem Weg ein und ist eine halbe Stunde später wieder wach. Um 10 Uhr wäre also längst wieder Raubtierfütterung angesagt.
Nachdem ich Wirbelwind also im Kindergarten abgeliefert habe, bin ich gleich zum Zahnarzt gefahren, wo ich knapp 40 Minuten zu früh erschien. Wölkchen ist dann tatsächlich noch im Auto eingeschlafen.
Also hiefte ich den schweren Sitz samt Baby zum Zahnarzt hoch. Dort wartete ich an der Rezeption darauf, dass die ältere Frau vor mir ihren Zahnreinigungstermin in ihr Smartphone tippte. Und dann geschah ein Glücksfall: Die Zahnärztin kam aus einer Besprechung raus, sah mich und meinte gleich: „Ach Frau Mandel, Sie haben doch einen Termin bei mir, da können Sie gleich mitkommen!“ Ja, man kennt mich dort inzwischen.
Also ab ins Behandlungszimmer und los ging es. Wölkchen schlief bereits 20 Minuten.
Meine Krone ließ sich schlecht entfernen, weil mein früherer Zahnarzt dachte es wäre eine witzige Idee die zwei Stifte wie Widerhaken zu intallieren. Nach einigem Hin- und Hergezerre seitens der Zahnärztin schossen mir die dramatischen Erinnerungen an letztes Jahr in den Kopf, wo mir im selben Sessel ein Zahn gezogen wurde. Doch die Krone ging irgendwann ab und sie konnte präpariert werden. Die Ärztin verschwand im Nebenraum und sägte einen Stift ab. Währenddessen schaute die Schwester verzückt zum schlafenden Wölkchen und meinte „Ach, das ist ja ´ne Liebe“. Auf mein überreiztes Lachen hin antwortete sie: „Ja, das hatte man zu mir auch immer gesagt, und zu Hause waren sie dann ganz anders“. Ich ergänzte noch, mit Blick auf die Uhr, dass wir noch 5 Minuten hätten, ehe sie aufwacht. Ganz wollten mir Schwester und Ärtzin nicht glauben, doch sie wurden beide hektischer. Noch saß die Krone nicht richtig und musste noch etwas abgeschliffen werden. Die Ärztin rannte wieder in den Nebenraum, diesmal deutlich nervöser. Man merkte, dass auch sie eine Mama war.
Geschafft, die Krone war wieder an Ort und Stelle. Während mir die Ärztin die Wattebäusche aus dem Mund nahm, öffnete Wölkchen die Augen. Die Ärztin bemerkte es zuerst, sie hatte anscheinend die ganze Zeit ein Auge auf sie geworfen. Timing. Unter Gebrüll nahm ich noch die Rechnung entgegen. Die Ärztin bemerkte zunächst ihr sehr lautes Organ und fügte dann noch hinzu: „Da werden die Lungen mal durchgelüftet“. Ja. Kann ja nicht schaden bei der Hitze, ein bisschen durchlüften!
Das Ende der Geschichte ist schon nicht mehr spektakulär: Wölkchen brüllte die gesamte Autofahrt nach Hause. Das kennen wir ja schon. Inzwischen hat sie etwas getrunken und schläft, so dass ich diese Zeilen tippen kann. Aber ich muss mich beeilen, die halbe Stunde ist gleich wieder rum.
Was habt Ihr für Erfahrungen beim Arzt mit Baby gemacht?
Eure Wiebke
Vollblutmami Familienblog
Ich muss grad ein wenig schmunzeln… 😉 Irgendwie kommt mir das bekannt vor! Ich habe inzwischen einen stinknormalen Kontrolltermin schon 3mal verschoben und am Ende mit "Ich meld mich wieder" ganz abgesagt, weil entweder ein krankes Kind, veränderte Stillzeiten (ich wollte Mausekind nicht unbedingt während des Zahnsteinentfernens stillen…) oder ein Feuerwehreinsatz meines Mannes dazwischen kamen! So, nun geht der große seit ner Woche vormittags in den Kindergarten und Mausekind überlebt auch mal einen Vormittag ohne Mama's Brust in Oma's Obhut – ich könnte also mal einen Termin machen *lach*
Wiebke Verflixter Alltag
Ja das ist mit Baby echt ne Herausforderung. 😉