Ich bin nun offiziell rückgebildet – oder: das war mein Tag.

Geschafft von der Rückbildung
Heute hatte ich meinen letzten Termin des Rückbildungskurses. Jetzt bin ich also offiziell rückgebildet. Sag das mal meinem Körper 😉 
Und weil mein bisheriger Tag so spannend war, dachte ich mir, ich könnte ihn ja mal „tagebuchverbloggen“. Das kommt irgendwie viel zu kurz und gibt doch eigentlich am besten einen Einblick in unseren verflixten Alltag. Und hier ist sie, eine Geschichte über Schlafmangel, schlechter Laune, Rückbildung und mehr.

Der Morgen

Die Nacht war wenig erfreulich. Wölkchen wachte alle zwei Stunden auf und schlief auch nur dann wieder ein, wenn sie mit mir in Körperkontakt war. Ich schiebe es mal auf den aktuellen Entwicklungsschub. Nächste Woche ist bestimmt wieder alles besser. Bestimmt.

Um 6 Uhr war die Nacht vorbei. Meine Laune steigt für gewöhnlich proportional zum Schlafpensum, war heute also auf dem Tiefststand. Das bekam auch Wirbelwind ab, als ich sie miesgelaunt in den Kindergarten brachte. Sobald sie im geliebten Schnee herumstockerte, mahnte ich sie an, doch bitte HEUTE mal AUSNAHMSWEISE zügig mit mir mitzulaufen. Wölkchen sollte noch schlafen, bevor ich bei der Rückbildung auftauchen wollte. Und das machte sie immer erst NACHDEM Wirbelwind im Kindergarten abgegeben wurde. Aber wie es eben so ist, machen Kinder ganz besonders langsam, wenn man es eilig hat. Oder kommt einem das nur so vor?

Der Vormittag

Nachdem Wirbelwind im Kindergarten geparkt wurde und Wölkchen artig in der Manduca geschlafen hatte, wagte ich mich zur Rückbildung. Wölkchen war gut daruf. Man musste nur dafür sorgen, dass sie ausreichend mehr oder weniger kindgerechtes Spielzeug in die Hände bekam. Nachdem sie sich eine halbe Stunde lang durch Zahnbürste, Cremdose und Taschentücher gelutscht hatte, gingen mir die Spielzeuge und ihr die Geduld aus. Völlig verschwitzt vom Stepper (wer denkt sich auch so etwas aus!) gönnte ich mir eine kurze Stillpause im Nebenraum, um dann voller Energie kraftlos die nächsten Übungen zu turnen. Der Kurs endete mit Tee und einem kurzen Plausch mit meinen Leidensgenossinnen zum Thema Schlafmangel und Haarverlust. Dann ging es nach Hause.  Naja, fast.

Der Mittag

Wenn da nicht der Hunger wäre. Ich bog kurz beim Supermarkt ab und kaufte mir eine Viererpackung Muffins. Nachdem ich zwei verdrückt hatte, sah ich, dass EINER 418 Kalorien hatte. Ich glaube so viel habe ich im Sport zuvor nicht ansatzweise verbraucht. Aber der Zuckerschock übertünchte das schlechte Gewissen.

Wölkchen schlief derweil brav in der Manduca. Ich vertrieb mir die kalte Wartezeit bis zu ihrem Erwachen, indem ich von ihr Fotos mit meiner grottigen Handykamera schoss. Beim zwanzigsten Bild kam dann doch mal ein einigermaßen scharfes heraus (siehe oben).
Oben angekommen wachte Wölkchen auf. Nun gab es den verspäteten Mittagsbrei. Wir sind immernoch bei Kürbis und Kartoffel. Immerhin ein halbes Glas verdrückte sie. Es war schon mal weniger.

Der Nachmittag

Noch etwas die Zeit vertrieben, gespielt, gestillt, und schon ging es wieder Richtung Kindergarten. Wirbelwind wartete auf ihre Abholung. Diesmal ließ ich mir auf dem Rückweg mehr Zeit, so wie vorgestern, als wir einen Schneemann gebaut hatten (der dann vor unsere Augen von einem Jungen kurz und klein getreten wurde). Leider war nicht mehr viel von der Schneepracht da. Aber für 20 Minuten Spielplatz hatte es gereicht, bevor unsere Hände nach mehr Wärme schrien.

Zu Hause haben wir es uns dann gemütlich gemacht. „Dann machen wir Tee und machen eine Kerze an!“, Wirbelwinds Sinnbild für Gemütlichkeit. Und das haben wir dann auch so umgesetzt. Nur dass ich am Ende den Tee alleine getrunken habe. Aber die Verzierung von den Keksen, die hat auch Wirbelwind verdrückt.
Anschließend bastelte und malte mir Wirbelwind eifrig Heißluftballons, Engel, Autos und Flugzeuge. Zumindest behauptete sie das. Sie legte dabei jedoch mehr Wert auf Quantität statt Qualität, so dass ich meiner Phantasie viel Freiraum lassen konnte. 

„Und das ist der Papa im Flugzeug.“
„Aber der hat doch gar keine Brille.“
„Die hat er abgesetzt.“
„Und warum?“
„Die fällt doch sonst runter!“

Ganz schön clever, unser Wirbelwind. 

So stressig der Tag begann, so entspannt endete er heute. Der Mann bereitet gerade das Abendbrot vor, und dann – hoffentlich – haben wir, wenn die Kinder im Bett sind, mal wieder mehr Zeit für uns. Die Hoffnung stirbt zuletzt, zumindest bis sich Wölkchen mal wieder viel zu früh meldet.  

Eure Wiebke

2 Comments

  1. 25 November 2015 at 6:23 pm

    Huhu liebe Wiebke,
    Wir sind sonst eigentlich eher stille Leser, aber heute möchten wir dir mal ein großes Kompliment machen:
    Deine Art zu schreiben ist einfach fantastisch – Du bist so wunderbar ehrlich und leicht sarkastisch, dass einfach immer Spaß macht, deine Beiträge zu lesen 🙂
    So eine Ehrlichkeit findet man nicht allzu oft bei Bloggern, aber wir lieben sie, weil man sich in deinen Worten so oft selbst wieder erkennt: Da müssen wir oft schmunzeln. Einfach klasse 🙂

    Liebe Grüße, Julia & Andrea

    • 25 November 2015 at 6:47 pm

      Ui ihr zwei. Das ist ja ein liebes Kompliment. Da werd ich ja ganz rot! Danke!!! :-*
      Es freut mich zu hören, dass das, was (und wie) ich schreibe, gut ankommt.
      Lieben Gruß, Wiebke

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