Sie haben sich abgesprochen. Nicht nur unsere Kinder (Kleinkind-Knigge) und Neugeborenen (Neugeborenen-Knigge), nein auch die Maxi-Babys scheinen den Baby-Knigge bereits mit der Muttermilch oder dem ersten Brei aufgenommen zu haben. Wenn wir nicht hingucken schmökern sie in diesem Bestseller-Nachschlagewerk und verinnerlichen die darin beschriebenen Verhaltensregeln, damit alle Babys gleichermaßen die Eltern zur Weißglut oder Verzückung bringen. Heute möchte ich Euch einen Einblick in 10 dieser Regeln geben…
Ernährung
1. Am Essenstisch ist es notwendig jegliche Form des Essens egal welcher Konsistenz zunächst in die Hand zu nehmen, um es anschließend schwungvoll zu Boden zu werfen. Besonders Möhrenbrei gibt sehr schöne Effekte am Mobiliar sowie Reaktionen bei den Essensgebern. Dafür lassen sich Brot oder Gemüsestückchen besonders weit werfen.
2. Sollten die Eltern so kühn sein und Brotwaren in üppigen Dimensionen reichen, so ziemt es sich diese zunächst einzuspeicheln, bis ins Unkenntliche zu zerkrümeln und anschließend mit einem breiten Grinsen mit den Händchen auf der Tischplatte zu verteilen.
3. Hauptnahrungsquelle sind nicht, wie gemeinhin angenommen, Milch und Brei, sondern Taschentücher. Um ein optimales Geschmackserlebnis zu erhalten, ist es angebracht das Taschentuch zunächst in seine kleinsten Teile zu zerreißen und anschließend im Mund verschwinden zu lassen. Entsetzte Rufe der Eltern sind zu ignorieren.
Hygiene und Pflege
4. Sobald ein nasser Waschlappen an das Gesicht gehalten wird, muss unverzüglich die Zunge ausgestreckt werden, um ein paar Tröpfchen des Lappens zu erhaschen. Für fortgeschrittene Babys kann das Objekt der Begierde mit den Händen gefangen und ausgiebig ausgezutscht werden.
5. Beim Wickeln sowie Anziehen ist rege Beteiligung geboten. Das Prozedere sollte durch heftiges Hin- und Herwinden, Aufstehversuche und Proteste begleitet werden.
6. Beim Anziehen von Oberteilen, wie Bodys oder Pullovern, ist es unbedingt notwendig die Finger so weit wie möglich zu spreizen, sobald die Hand im Ärmel verschwunden ist.
Spielen
7. Eine gefüllte Kiste (Schachtel, Körbchen, etc.) muss unverzüglich geleert werden. Um den Entleerungsprozess zu beschleunigen, kann die Kiste bei geringer Größe gleich komplett ausgeschüttet werden.
8. Befinden sich mindestens zwei Bausteine übereinander, sind diese auf direktem Wege umzustürzen. Sollte ein größeres Geschwisterkind den Umwerfprozess vereiteln wollen, kann sich mit lautem Gekreische Zugang zum Objekt der Begierde verschafft werden.
9. Sobald sich ein Elter mit seiner Nase dem Babybauch nähert, hat sofort zuckersüßes Gackern zu folgen. Die strahlenden Gesichter der Eltern sind es wert.
Schlafen
10. Das Zubettbringen ist so lange wie möglich hinauszuzögern. Zunächst müssen ausgiebig die Augen gerieben werden, um seine Müdigkeit kundzutun. Sobald das Bett erreicht wird, sollte unverzüglich die Müdigkeit abgelegt werden, um fröhlich-munter herumzukugeln, sich aufzusetzen oder gar hinzustellen. Wenn das Elternteil selbst (fast) eingeschlafen ist, können die Augen geschlossen werden.
So, nun wisst Ihr Bescheid 😉
Eure Wiebke
Meta
Haha, ich kann da in allem vollends zustimmen. Erst werden die Augen permanent gerieben und dann immer wieder dieses Aufstehen und Hochziehen im Bettchen – ohne Unterlass. Und auch das mit dem Waschlappen – herrlich! Mein Baby hält sich vorbildlich an diese Kniggeregeln! Sehr schön:)
Wiebke Verflixter Alltag
Freut mich, dass es es Dir gefällt 😉 LG Wiebke
Cecilia
Oh du meine Güte, Dein Artikel hat mich zum lachen gebracht. Danke vielmals!