Wölkchen ist nun 21 Monate alt. Und ja, es macht einen Unterschied, ob sie eine große Schwester hat oder nicht. Denn wenn ich auf Wirbelwinds Zeit zurück blicke, dann wuchs sie doch deutlich – nennen wir es mal – „beschützter“ auf, als ihre kleine Schwester heute. Und so sammelten sich in mir die Überlegung, was genau denn bei Wölkchen anders ist und mit welchen Herausforderungen man denn vielleicht so im Allgemeinen rechnen könnte, wenn das kleine Geschwisterchen im Alltag mit dem großen konfrontiert wird. 😉
So entstand sie, die Liste der Dinge, an denen man erkennt, dass das Kind ein großes Geschwisterchen hat.
1. Filzstiftspuren an den Händen
Das ist das wohl verräterischste Merkmal von allen. Kleinkinder mit Filzstiftspuren an den Händen, oder wahlweise natürlich an Gesicht und Kleidung. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Als das große Kind im Kleinkindalter war, gab es das nicht, denn da gab es einfach keine Filzstifte. „Was es nicht weiß, …“. Ach war das einfach. Man brauchte dem Kind einfach nicht verraten, dass es diese wundervollen Dinge gibt, und hat seine Ruhe. Gilt übrigens auch für Scheren und Kleber.
2. Verschluckbare Kleinteile in der Windel
Okay, ich gebe jetzt zu, dass uns das noch nicht passiert ist. Aber ich frage mich jeden Abend, warum eigentlich noch nicht. Denn genau das wäre doch die logische Konsequenz, wenn man sich das Kinderzimmer einmal anschaut.
Denn bei den Filzstiften machen die nicht so ganz altersgerechten Spielzeuge noch lange nicht Halt. Insbesondere die Kleinteile, die ja – so wird es immer wieder angepriesen – erst für Kinder ab drei Jahren geeignet sind, da Kleinteile eingeatmet oder verschluckt werden können. Das ist mit einer fast Fünfjährigen allerdings mal so gar nicht möglich. In Zeiten von Lego und Playmobil tummeln sich in Kisten und Schachteln die Plastikkrümel, frei zugänglich für den neugierigen Nachwuchs. Da ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Dinger auch im kindlichen Mund landen.
3. Schokoladen-Mund
Nach der Geburt des ersten Kindes schwört man noch darauf, seinem Kind keine Süßigkeiten zuzustecken und hält sich meist auch daran. Erst später dienen Rosinen als Einstiegsdroge, die dann nahtlos in Kekse und Gummibärchen übergehen. Nun, wo das Kind größer ist, darf es gerne mal etwas naschen und fordert es auch entsprechend ein.
Blöd nur, wenn man das zweite Kind auch gerne von diesem Süßkram fernhalten möchte, das große Kind es allerdings Tag für Tag vorisst. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis das zweite Kind uns mit einem mit Schokolade verschmierten Mund angrinst. Denn erkläre mal einem Einjährigen, dass es das, was das Geschwisterchen da gerade so genüsslich in sich hineinstopft, nicht haben darf! Siehste.
4. Stark ausgeprägte Ellenbogen und Stimme
Ich weiß schon. Ellenbogen hat so ziemlich jedes Kind, zwei Stück sogar, ganz unabhängig davon, ob es das erste, zweite oder n-te Kind in der Familie ist. Aber die Exemplare des Jüngeren sind besonders kräftig ausgeprägt. Ihm bleibt ja auch keine andere Möglichkeit, um sich neben einem älteren Kind zu behaupten.
Vielleicht verliert es noch den Kampf um Spielzeug und Co. Aber auch wenn es noch auf Grund der Größe scheitert, die Stimme überragt alles. Mit lautem Rufen, wütendem Stampfen und jammerndem Weinen müssen eben die Eltern für sie einspringen. Zumindest so lange, bis es selber an das vorenthaltene Spielzeug kommt.
5. Versierter Umgang mit Papierseiten
Bücher anschauen fetzt. Und da es für Kleinkinder so praktische Pappbilderbücher gibt, ist das auch in diesem Alter kein Problem. Da können die Liebsten sogar selber drin blättern, ohne dass die Seiten zerknicken. Nur die Sache mit dem Speichel bleibt weiterhin problematisch. 😉
Tja, bei den Pappbilderbüchern hört die Buchleidenschaft des ersten Kind allerdings nicht auf. Selbstverständlich besitzt es Bilder- und Vorlesebücher mit dünnen Seiten, wie es sich für ein schon so großes Kind gehört. Und konnte auch das zweite Geschwisterchen bereits lernen, dass Papierseiten leicht zerknicken und zerreißen. Und irgendwann, nach dem zwanzigsten Eselsohr wissen sie sogar, selbstverständlich viel früher als das große Kind damals, wie man Seiten umblättert.
Die Liste könnte wohl noch etwas weiter gehen. Aber an dieser Stelle sei einfach mal ein Schlussstrich gezogen. Die Kinder lassen sich ja glücklicherweise von Schlussstrichen nicht irritieren und machen munter weiter, mit den kleinen und großen Katastrophen 😉
Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen haben denn Eure zweiten Kinder so ausgesprägt? 😉
Eure Wiebke
Mama will Schoko
Den Schokoladenmund haben wir jetzt schon – ohne zweites Kind! ?
Die Einstiegsdroge waren bei uns auch Rosinen, dann Kekse und eben Schokolade. Das Pralinchen tanzt hin und her und dreht sich im Kreis, wenn sie die bekommt. Das ist richtig süß. Noch isst sie Süßigkeiten in Maßen. Sie nimmt immer nur wenige oder kleine Stücke. Darüber bin ich sehr froh, weiß aber, dass sich das sicher noch ändern wird.
Liebe Grüße
Schokomama
verflixteralltag
Naja, bei Dir hat sie den Schokoladengenuss wohl in die Wiege gelegt bekommen. 😉
Aber es stimmt schon: wie kann man ihnen es denn auch verbieten, wenn sie es so genüsslich essen?!
LG Wiebke
Christine
Oh ja – genau so ist es ?Punkt 2. die Kleinteile landeten in der kleinen Nase und wir samt Kind in der Notaufnahme ?. Und die Ellenbogen & Stimme der Jüngsten sind definitiv stärker ausgeprägt als die der Großen. Aber Spaß macht es trotzdem, sie zusammen aufwachsen zu sehen ?