Es war vor drei Tagen. Schon tagsüber war sie sehr weinerlich, betonte immer wieder ihre Auas oder rastete bei Kleinigkeiten aus. Irgendetwas verarbeitete sie. Ein Schub. Ein Zahn. Was auch immer es war, sie war neben der Spur, und das merkte man auch nachts. Als sie um vier Uhr wach wurde und sich zu mir ins Bett legte, versuchte ich ihr so gut es ging Geborgenheit zu geben. Und sie schlief nach einiger Zeit unruhig ein.
Am Morgen ereignete sich dann folgender wundervoller Moment, den ich nun versuchen möchte in Worte zu fassen…
Ich streichle Wirbelwind sanft über das Haar, wische ihr Strähnen aus der Stirn. Sie schaut mich nicht an. Die Augen sind geschossen. Sie atmet gleichmäßig. Dieses süße kleine Atmen. Selbst wenn sie etwas grunzt, ist es so niedlich. Alles ist an ihr niedlich, auch wenn sie inzwischen über zwei Jahre alt ist. Doch in diesem Moment, wo sie neben mir liegt, die Arme wie ein Baby nach oben angewinkelt, mit diesen weichen Gesichtszügen, ganz ohne schelmischem Lachen oder bockigem Weinen, da kommt sie mir wieder so klein vor. So verletzlich. So hilflos. Und es ruft in mir die Muttergefühle hervor, die ich im Alltagstrott manchmal vergesse: mein Beschützerinstinkt, meine Zuneigung, meine bedingungslose Liebe. Ich habe den Wunsch sie sofort in die Arme zu nehmen, ganz fest zu drücken und zu zeigen, dass ich immer für sie da sein werde. Natürlich mache ich es nicht. Ich will diesen herrlichen Moment nicht zerstören und sie weiterschlafen lassen. Doch ich lasse es mir nicht nehmen, ihr meinen Finger in ihre halbgeöffnete Hand zu stecken. Nicht lange, und sie umschließt ihn ganz fest. Im Schlaf. Ich bin ergriffen von dieser Nähe, die ich in letzter Zeit nur selten gespürt habe. Denn Kuscheln heißt bei Wirbelwind: herumtoben und im Bett hüpfen. Doch nun hält sie ganz ruhig. Ich schließe meine Augen und lausche ihrem Atem… ein… aus… ein… aus… und bin gefangen in ihrer kleinen, sorglosen Welt und lasse mich gerne treiben. Ich atme ein… aus… ein… aus…
Dieses Gefühl, wenn man dem schlafenden Kind den Finger in seine offene Hand legt und es diese umklammert <3
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 25. August 2014
familiemotte.com
einfach wunderbar, oder? Ich liebe diese Momente auch sehr. Dann wird man überflutet von Liebe und weiß gar nicht wohin damit, so stark und übermächtig ist das Gefühl. Das hast Du wirklich schön gesagt 🙂
Wiebke Verflixter Alltag
Genauso ist es! So sehr man sich über die kleinen Würmer manchmal aufregt. In solchen Momenten weiß man, wofür man das alles macht 😉