Die Hinfahrt
Start
Wir brechen auf Richtung Den Haag. Papa hält nochmal kurz zum Geld abheben. Das Kind ruft „Sind wir schon da?“ Das nenn ich Optimismus!
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 6. März 2015
Selbstständiges Beschäftigen von Wirbewind mit ihren Büchern. Erste Unlust macht sich breit, sowohl bei Wirbelwind, die gerne wieder umdrehen und in den Kindergarten gehen möchte, als auch bei den Eltern beim Anblick der im Navigationsgerät angezeigten ewig langen Route…
„Dem Straßenverlauf lange folgen.“ Der Programmierer des Navigationsgerätes ist ein Motivationstalent.
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 6. März 2015
9:45-10:45 Uhr
Vormittagsschläfchen. Ich sage Wirbelwind, dass sie jetzt gerne etwas schlafen kann. Sie schnappt sich ihren Schmusehasen, schließt die Augen und schläft. Das war ja einfach.
Pinkelpause. Mama muss aufs Klo.
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern.
Mittagspause in einem Fast-Food-Restaurant. Wirbelwind ergattert zum Abschied einen Luftballon am Stiel.
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern und dem im Restaurant erworbenem Luftballon. Sie singt „Laterne, Laterne“ und reibt den Ballon so lange gegen die eigenen Haare, bis selbige ihr zu Berge stehen und der Ballon auf wundersame Weise an der Decke des Autos klebt. (kleiner Tipp für langweilige Autofahrten)
Bei anhaltender Langeweile kann das Kind auf das Zielland vorbereitet werden:
Papa redet auf das Kind ein: „Und wenn dich jemand fragt, wer Weltmeister ist, was sagst du dann?“…
Holland, wir kommen!
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 6. März 2015
Nachmittagsschläfchen. Wirbelwind sagt: „Ich bin kaputt“. Ich sage, dass sie gerne noch etwas schlafen kann. Sie schnappt sich ihren Schmusehasen und schläft. Läuft.
Derweil passieren wir die holländische Grenze. Wie auf Kommando wechseln die Nummernschilder der Autos von Weiß auf Gelb. Ich glaube ja, die haben alle einen eingebauten Wechselmechanismus, um sich zu tarnen.
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern.
Während Wirbelwind einigermaßen entspannt auf der Rücksitzbank sitzt, ist der Papa am Steuer fast am Verzweifeln. 100 km/h Maximalgeschwindigkeit auf einer vierspurigen Autobahn. Die niederländische Verkehrspolitik ist eine Herausforderung für die Geduld.
Ankunft. Wirbelwind präsentiert uns voller Stolz die leere Windel.
Nur in zwei Dingen schien Wirbelwind eine Schallplatte verschluckt zu haben, da sie diese Sätze immer und immer wieder wiederholte:
1. Kann ich Gummibärchen?
2. Mein Bauch tut weh.
Letzteres musste man ernst nehmen, da sie sich schon einmal nach diesem Satz übergeben hatte. Andererseits bringt sie ihn auch morgens nach dem Aufstehen, so dass jedes kleine Rumörchen oder Hungerchen als „mein Bauch tut weh“ kommentiert wird. Sie bekam eine Tüte in die Hand gedrückt und meinen Zuspruch, dass mein Bauch auch immer grummelt, wenn der Papa Auto fährt. Der Papa grummelte sogleich mit.
Den Haag und Umgebung
In Den Haag hat es uns sehr gut gefallen. Wir haben im Hotelzimmer übernachtet, da die Wohnung meiner Freundin zu klein gewesen wäre. Am Samstag besuchten wir vormittags die Innenstadt, haben die Residenz des Königs bewundert und das „ministry of general affairs“.
Auffällig waren die vielen Fahrräder, die auf den Straßen, selbst jetzt im Winter, herumfuhren. Ich mag gar nicht daran denken, wie das im Sommer aussieht.
Nachmittags ging es dann nach Delft, einem süßen Städtchen, mit wunderschönen Kanälen.
Dort war ich versucht einen kitschigen Holzschuh zu erwerben. Ich begnügte mich dann aber mit dem Fotografieren des Käseladens. Früher habe ich davon geträumt, einen ganzen Käselaib (heißt das so?) zu besitzen und mich durchzuessen. Ich gebe es zu. Heute träume ich immernoch davon. Aber Maasdamer, bitte schön, nicht Gauda.
Am Sonntag verbrachten wir den Vormittag ruhig. Wir frühstückten lange und ließen Wirbelwind auf einem Spielplatz spielen. Nach dem Mittagsschlaf fuhren wir dann an das Meer. Für alle, die – genauso wie ich – geografisch nicht so bewandert sind: Den Haag liegt am Meer. An der Nordsee, um genau zu sein. Leider hat Den Haag kein Wattenmeer, sondern „nur“ einen selbst aufgeschütteten Sandstrand. Dennoch war es ein Highlight. Schon den Tag zuvor in Delft haben wir Wirbelwind eine große Schaufel gekauft, damit sie am Strand buddeln konnte, und das konnte sie dann am Sonntag kaum erwarten.
Leider wurde unser aller Geduld ordentlich auf die Probe gestellt, weil sich wohl alle Den Haager an diesem sonnigen und milden Sonntagnachmittag dazu entschlossen hatten ans Meer zu fahren. Und so wurde aus einer 15-minütigen Autofahrt eine 45-minütige. Das krasseste aber war, dass wir am Ende, als wir nach Hause wollten, nochmals 45 Minuten am Kassenautomaten anstanden, um unser Auto aus dem Parkhaus zu holen.
Völlig erschöpft sanken wir abends in unsere Betten.
Die Rückfahrt
Die Rückfahrt verlief fast exakt wie die Hinfahrt, nur um 15 Minuten nach hinten versetzt (Start 9 Uhr). Hinzu kam der wunderbare Ausspruch von Wirbelwind nach ca. einer Stunde: „Ich will keine Autobahn mehr fahren. Ich will wieder zurück.“ Aber sie fügte sich ihrem Schicksal, wie schon auf der Hinfahrt.
Astrid Ernst
Hi Wiebke,
hört sich doch recht entspannt an 🙂 Gehts dir und dem Bauchmädchen sonst gut?
LG
Astrid
Wiebke Verflixter Alltag
Liebe Astrid, ja, es war ein schöner Kurztrip. Vielleicht sollten wir das noch öfter machen, bevor es im Juni wieder turbulenter wird.
Dem Bauchmädchen geht es gut. Zumindest denke ich das, so heftig, wie sie gerade gegen meinen Bauch tritt 😉
LG Wiebke
MojosMom
Da habt ihr doch echt ein paar schöne Erinnerungen sammeln können in Den Haag 🙂
Wiebke Verflixter Alltag
Ja, das stimmt. Es war wirklich schön.