So war unser Kurztrip nach Den Haag

Hallo Ihr Lieben. Wie ich ja schon hab durchklingen lassen, waren wir über das Wochenende in Den Haag, eine „alte“ Freundin von mir besuchen. Freitag früh ging es los, und heute (Montag) nachmittag sind wir wieder angekommen. Was dazwischen so alles passiert ist, möchte ich Euch heute berichten.

Die Hinfahrt

Wir hatten uns entschieden die Reise mit dem Auto anzutreten. Über sieben Stunden sollte laut google maps die Fahrt dauern. Gewappnet mit einem Korb voll Proviant und einem Beutel voller Bücher für Wirbelwind ging es los. In meinem Kopf spielten sich im Vorfeld die wildesten Szenarien ab, insbesondere von einem kreischenden, weil maßlos gelangweilten Wirbelwind. Aber „leider“ kann ich nicht viel spannendes berichten, außer dass sich die Kleine ganz vorzüglich benommen hat. Wirklich wahr! Unser Zeitplan sah wie folgt aus:
8:45 Uhr
Start

8:45-9:45 Uhr
Selbstständiges Beschäftigen von Wirbewind mit ihren Büchern. Erste Unlust macht sich breit, sowohl bei Wirbelwind, die gerne wieder umdrehen und in den Kindergarten gehen möchte, als auch bei den Eltern beim Anblick der im Navigationsgerät angezeigten ewig langen Route…


9:45-10:45 Uhr
Vormittagsschläfchen. Ich sage Wirbelwind, dass sie jetzt gerne etwas schlafen kann. Sie schnappt sich ihren Schmusehasen, schließt die Augen und schläft. Das war ja einfach.

10:45-11:00 Uhr
Pinkelpause. Mama muss aufs Klo.

11:00-12:00 Uhr
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern.

12:00-12:30 Uhr
Mittagspause in einem Fast-Food-Restaurant. Wirbelwind ergattert zum Abschied einen Luftballon am Stiel.

12:30-13:30 Uhr
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern und dem im Restaurant erworbenem Luftballon. Sie singt „Laterne, Laterne“ und reibt den Ballon so lange gegen die eigenen Haare, bis selbige ihr zu Berge stehen und der Ballon auf wundersame Weise an der Decke des Autos klebt. (kleiner Tipp für langweilige Autofahrten)
Bei anhaltender Langeweile kann das Kind auf das Zielland vorbereitet werden:

13:30-14:30 Uhr
Nachmittagsschläfchen. Wirbelwind sagt: „Ich bin kaputt“. Ich sage, dass sie gerne noch etwas schlafen kann. Sie schnappt sich ihren Schmusehasen und schläft. Läuft. 
Derweil passieren wir die holländische Grenze. Wie auf Kommando wechseln die Nummernschilder der Autos von Weiß auf Gelb. Ich glaube ja, die haben alle einen eingebauten Wechselmechanismus, um sich zu tarnen.

14:30-15:15 Uhr
Selbstständiges Beschäftigen mit ihren Büchern.
Während Wirbelwind einigermaßen entspannt auf der Rücksitzbank sitzt, ist der Papa am Steuer fast am Verzweifeln. 100 km/h Maximalgeschwindigkeit auf einer vierspurigen Autobahn. Die niederländische Verkehrspolitik ist eine Herausforderung für die Geduld.
 
15:15 Uhr
Ankunft. Wirbelwind präsentiert uns voller Stolz die leere Windel.

Nur in zwei Dingen schien Wirbelwind eine Schallplatte verschluckt zu haben, da sie diese Sätze immer und immer wieder wiederholte: 
1. Kann ich Gummibärchen?
2. Mein Bauch tut weh.

Letzteres musste man ernst nehmen, da sie sich schon einmal nach diesem Satz übergeben hatte. Andererseits bringt sie ihn auch morgens nach dem Aufstehen, so dass jedes kleine Rumörchen oder Hungerchen als „mein Bauch tut weh“ kommentiert wird. Sie bekam eine Tüte in die Hand gedrückt und meinen Zuspruch, dass mein Bauch auch immer grummelt, wenn der Papa Auto fährt. Der Papa grummelte sogleich mit.

Den Haag und Umgebung

In Den Haag hat es uns sehr gut gefallen. Wir haben im Hotelzimmer übernachtet, da die Wohnung meiner Freundin zu klein gewesen wäre. Am Samstag besuchten wir vormittags die Innenstadt, haben die Residenz des Königs bewundert und das „ministry of general affairs“.

Auffällig waren die vielen Fahrräder, die auf den Straßen, selbst jetzt im Winter, herumfuhren. Ich mag gar nicht daran denken, wie das im Sommer aussieht.
Nachmittags ging es dann nach Delft, einem süßen Städtchen, mit wunderschönen Kanälen. 

Dort war ich versucht einen kitschigen Holzschuh zu erwerben. Ich begnügte mich dann aber mit dem Fotografieren des Käseladens. Früher habe ich davon geträumt, einen ganzen Käselaib (heißt das so?) zu besitzen und mich durchzuessen. Ich gebe es zu. Heute träume ich immernoch davon. Aber Maasdamer, bitte schön, nicht Gauda.

Am Sonntag verbrachten wir den Vormittag ruhig. Wir frühstückten lange und ließen Wirbelwind auf einem Spielplatz spielen. Nach dem Mittagsschlaf fuhren wir dann an das Meer. Für alle, die – genauso wie ich – geografisch nicht so bewandert sind: Den Haag liegt am Meer. An der Nordsee, um genau zu sein. Leider hat Den Haag kein Wattenmeer, sondern „nur“ einen selbst aufgeschütteten Sandstrand. Dennoch war es ein Highlight. Schon den Tag zuvor in Delft haben wir Wirbelwind eine große Schaufel gekauft, damit sie am Strand buddeln konnte, und das konnte sie dann am Sonntag kaum erwarten. 

Leider wurde unser aller Geduld ordentlich auf die Probe gestellt, weil sich wohl alle Den Haager an diesem sonnigen und milden Sonntagnachmittag dazu entschlossen hatten ans Meer zu fahren. Und so wurde aus einer 15-minütigen Autofahrt eine 45-minütige. Das krasseste aber war, dass wir am Ende, als wir nach Hause wollten, nochmals 45 Minuten am Kassenautomaten anstanden, um unser Auto aus dem Parkhaus zu holen.
Völlig erschöpft sanken wir abends in unsere Betten.

Die Rückfahrt

Die Rückfahrt verlief fast exakt wie die Hinfahrt, nur um 15 Minuten nach hinten versetzt (Start 9 Uhr). Hinzu kam der wunderbare Ausspruch von Wirbelwind nach ca. einer Stunde: „Ich will keine Autobahn mehr fahren. Ich will wieder zurück.“ Aber sie fügte sich ihrem Schicksal, wie schon auf der Hinfahrt.   

Mein Fazit: es war ein tolles, wenngeich anstrengendes Wochenende. Wirbelwind hat alles super mitgemacht und gezeigt, dass sie bereits ein „großes“ Mädchen ist. Es macht Spaß mit ihr die Welt zu erkunden und ich bin gespannt auf neue Abenteuer 😉

Doch jetzt geh` ich erstmal ins Bett…

Eure Wiebke

4 Comments

  1. 10 März 2015 at 12:51 pm

    Hi Wiebke,

    hört sich doch recht entspannt an 🙂 Gehts dir und dem Bauchmädchen sonst gut?

    LG
    Astrid

    • 10 März 2015 at 9:38 pm

      Liebe Astrid, ja, es war ein schöner Kurztrip. Vielleicht sollten wir das noch öfter machen, bevor es im Juni wieder turbulenter wird.
      Dem Bauchmädchen geht es gut. Zumindest denke ich das, so heftig, wie sie gerade gegen meinen Bauch tritt 😉
      LG Wiebke

  2. 10 März 2015 at 8:03 pm

    Da habt ihr doch echt ein paar schöne Erinnerungen sammeln können in Den Haag 🙂

Ich freue mich über einen Kommentar

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