Lucie Marshall hat zu einer Blogparade aufgerufen. Bis zum Ende des Jahres dürfen sich Mütter zum Thema „Das habe ich in Bezug auf meine Kinder wirklich gut gemacht oder das hat eine Mutter in meinem Umfeld sensationell hingekriegt“ auslassen. Es geht also um eine wahre Lobhudelei. Wir dürfen uns selbst beweihräuchern, solange, bis wir in unserem eigenen Fett schwimmen ;-). Da ich ein unverbesserlicher Optimist bin und solche positiven Themen richtig toll finde und zudem noch Blogparaden lieeeebe, schließe ich mich gerne an.
So war der Plan. Und dann saß ich vor dem Computer und wusste nicht, was ich schreiben sollte. Ich weiß, dass ich eine gute Mutter bin (*räusper*), aber ich hänge es nicht an die große Glocke. Ich neige eher zum „Understatement“, was meinem Chef bereits im Vorstellungsgespräch imponiert hatte (echt wahr!). Was mache ich also so richtig toll?
1. Ich bin für mein Kind da. Ich habe am Abend zuvor vielleicht doch etwas zu lange mit Freunden zusammengesessen und bekomme am nächsten Morgen kaum die Augen auf? Dann braucht nur Wirbelwind zur Tür hineinwehen und schon fängt die Dauerbespaßung an, auch mit überdimensionalen Augenringen. Oder ich habe eine neue Hose an? Das Kind darf mit seinen dreckigen Schuhen daran hochlaufen und einen Überschlag machen (mir fällt leider immer erst hinterher ein, dass es die Hose ruiniert) 🙁
2. Ich ziehe mich auch mal zurück. „Häh“, werdet Ihr jetzt sagen. „Das passt ja so gar nicht zum ersten Punkt“. Aber ich denke das Wichtige am Muttersein ist es, auch seine Rückzugsmöglichkeiten zu haben und sich auch über andere Dinge zu definieren, als nur die Mutterrolle. Ich habe beispielsweise mehrere Hobbies, denen ich abends, wenn das Kind im Bett liegt, fröhne. Neben dem Bloggen sind das Volleyball (gerade allerdings pausierend) und der Chor. Aber auch tagsüber, wenn ich merke, dass ich eine Pause brauche, sage ich es Wirbelwind. Dann lege ich mich beispielsweise etwas auf das Sofa und lasse Wirbelwind alleine spielen. Meistens versteht sie es… so drei Minuten lang.
3. Ich setze Regeln. Oje, Jesper Jules würde aufschreien, wenn er das lesen würde. Nach ihm soll man ja nicht dem Kind Grenzen setzen, sondern lediglich die eigenen Grenzen mitteilen. Ich denke aber, dass ich, wenn ich Wirbelwind sage, was es nicht tun soll, sehr wohl weiß, dass diese Regel ja von mir kommt und somit auch meine Grenzen darstellen. Vielleicht rede ich jetzt totalen Blödsinn, aber dafür klappt es sehr gut. Wichtig ist aus meiner Sicht nur, dass man beim Regelsetzen den nächsten Punkt beachtet.
4. Ich begründe alles. Alles, was ich mache, wird erläutert. Wirbelwind weiß immer, was ich genau mache (ja, ich kommentiere auch meinen Toilettengang), und sie weiß auch immer, warum ich etwas mache oder eben von ihr möchte. Wenn sie etwas nicht tun soll, dann erkläre ich ihr beispielsweise immer, dass es eben gefährlich oder gesundheitsschädlich ist. Und ich habe wirlich stets gute Argumente. Mein Mann hat inzwischen auch aufgegeben und eingesehen, dass ich IMMER Recht habe 😉
Und der wichtigste Punkt überhaupt:
5. Ich liebe meine Tochter über alles. Dies ist doch die wichtigste Grundlage, um eine gute Mutter zu sein. Ich liebe meine Tochter abgöttisch. Und wenn ich denke, es geht nicht mehr, dann sagt sie plötzlich zu mir „Mama, ich hab Dich lieb“ oder sie drückt mich im Kindergarten beim Abholen extra lange und mein Herz trieft noch etwas mehr. Ich würde alles für sie tun. Ich möchte, dass es ihr gut geht und sie zu einem tollen, selbstbewussten, intelligenten, witzigen, fröhlichen Menschen heranwächst. Und ich darf sie dabei begleiten und unterstützen, so gut es eben geht.
Bestimmt fallen mir, sobald ich diesen Post veröffentlicht habe, noch mehr Gründe ein. Aber diese hier sind wohl die Wichtigsten.
Wer noch Interesse hat sich der Blogparade anzuschließen, kann dies gerne tun (Link siehe Eingangstext). Unter dem Hashtag #MOMSROCK kann auch bei Twitter mitdiskutiert werden.
In dem Sinne, meine lieben Mütter: zeigt, was Ihr Tolles drauf habt, erzählt, warum Ihr so super Mütter seid!
Eure Wiebke
Claudia
Also der fünfte Punkt ist eindeutig der allerwichtigste. Wer sein Kind aus vollen Herzen liebt, macht zwar vielleicht auch nicht immer alles richtig und perfekt, aber zumindest ist der Wille und die Bemühung da. Schließlich muss man als Mutter auch ständig dazulernen und darf Fehler machen. Wer nur das Beste für sein Kind will, wird versuchen, diese Schwierigkeiten. zu überdenken und sich andere Möglichkeiten zur Erziehung überlegen. Und genau diese Fähigkeit macht für mich eine gute Mutter aus: Sein eigenes Handeln kritisch hinterfragen, die Bedürfnisse des Kindes beachten und Mut zur Veränderung!