Spielplatz-Blues

„Nei“,
sagte Wirbelwind bestimmt, als ich auf den Spielplatz zusteuerte. „Kein
Spielplatz?“ fragte ich fassungslos. „Nei“, wiederholte sie.
Soweit
war es also schon gekommen. Wirbelwind hatte diese Woche eine
Bindehautentzündung und durfte nicht in die Kita. Ich hatte also das Vergnügen,
die letzten vier Tage in Vollzeit mit Wirbelwind zu verbringen. Ich hatte ganz
vergessen, wie anstrengend das war. Meine Lösung: Spielplatz. Zweimal am Tag
waren wir dort, damit sie sich austoben konnte und nicht die ganze Wohnung auf
den Kopf stellte. Doch außer uns waren selten andere Kinder da. Dann schaute
sie irritiert über das Gelände und antwortete auf meine Aussage „keiner da“,
mit einem traurig klingendem „Jaaa“. Kein Wunder also, dass sie jetzt nicht
dort hin wollte. Es war auch diesmal kein Kind in Sicht. Sie war eben doch ein
Gruppenmensch. Also machte ich mit ihr eine einstündige Spazierfahrt mit dem Buggy
durch die Gegend. Sie schaute interessiert nach Links und Rechts, kommentierte
das Gesehene – soweit der Wortschatz schon vorhanden – mit „da“, „oh“, „Kra“
und natürlich „Auto“. Und immer, wenn ich mich dem Spielplatz näherte, meckerte
sie los, und ich musste wieder umdrehen. Blöd nur, dass wir direkt neben dem
Spielplatz wohnen! 
Irgendwann haben wir es wieder nach Hause geschafft. Heute haben wir den Spielplatz gemieden, obwohl das Wetter ganz schön ist. Wir müssen sie etwas entwöhnen…

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