Ein voller, erfüllter Tag mit zwei Überraschungen (tagebuchgebloggt)

Ich versuche mich heute mal wieder im Tagebuchbloggen. Denn dieser Tag gibt viel Stoff her. Zum Beispiel schlief Wölkchen heute im Buggy ein. Ohne Gebrüll, einfach so. Und dann fuhr auch noch ein Krankenwagen mit Sirene vorbei und – haltet Euch fest – SIE SCHLIEF WEITER! Da hatte sie der bis dahin noch junge Tag wohl schon sehr mitgenommen, dass sie in einen so tiefen Schlaf fiel. Mein kleines Dornröschen 😛
Jetzt könnte ich eigentlich schon mit der Erzählung aufhören, weil das der Höhepunkt war. Aber vielleicht beginne ich doch mal von Vorne. Ihr merkt schon… Dramaturgie kann ich.

Schickmachen mit Hindernissen

Alles fing ja damit an, dass im Kindergarten von Wirbelwind heute der Fotograf kommen sollte und sie sich dafür schick machen wollte. Also musste ein Kleid her. Das Kleid war schnell gefunden, nur die passende Leggins wollte sich nicht so recht auftreiben lassen. Da die Lieblingsstrumpfhose im vergessenen Koffer bei meiner Schwester vor sich hinstaubt, gab es zu einem blauen Kleid mit weißen Herzen eine graue Leggins mit bunten Herzen. Ähm. Naja. Ich hoffe auf dem Bild machen sie keine Totalaufnahmen. Das Outfit war also gefunden, nun wollte Madame noch eine aufwändige Flechtfrisur. Ich gab mir echt Mühe, während Wölkchen ungeduldig an mir herumruckelte. Das Ergebnis konnte sich dennoch sehen lassen. Nur die Zeit habe ich dabei etwas aus dem Auge verloren. Wir hetzten also los und erreichten gerade noch pünktlich den Kindergarten.

Die U6

Während die Erzieherin die Aufmachung von Wirbelwind bewunderte, schlich ich mich mit Wölkchen wieder hinaus. Denn wir hatten noch etwas vor: die U6 stand an. Ja tatsächlich, die U6, denn unser Wölkchen wird in etwas mehr als zwei Wochen schon ein Jahr alt. Beim Arzt war es erstaunlich voll. Sonst warten wir vielleicht 15 Minuten, heute eine Stunde. Wölkchen vertrieb sich zunächst die Zeit damit, den Inhalt einer Wasserflasche über sich zu ergießen oder ein Obstquetschie auszuzutschen. Dann wurde es ihr zu langweilig und sie erkundete die Umgebung. Sogleich entdeckte sie ein mit Krankheitskeimen besudeltes Holzpuzzle. Blöd nur, dass sie es gleich mit ihrem Mund erkunden wollte. Wann war nochmal die orale Phase zu Ende? Zum Glück wird das nicht in der U6 erfragt. Mit frisch gewaschenen Händen saß Wölkchen kurze Zeit später mit mir im Behandlungsraum und wurde gemessen und gewogen. Die erfassten Werte waren wirklich erstaunlich. Sie waren fast identisch mit denen von Wirbelwind damals. Verrückt.
Oben die Werte von Wirbelwind damals, unten die Werte von Wölkchen heute
Dann folgte eine körperliche Untersuchung von Mund, Fontanelle, Sitzposition und der üblichen Organe. Vom lautesten Organ konnte sich die Ärztin währenddessen wortwörtlich ein Bild machen. Während ich Wölkchen beruhigte, fragte sie noch nach Feinmotorik (Pinzettengriff), Grobmotorik (sich hochziehen) und Sozialverhalten (oder wohl besser: Sprachvermögen). Sie war zufrieden und bescheinigte mir eine altersgemäße Entwicklung. Hurra.

Überraschung, die Erste

Inzwischen war es 11 Uhr und Wölkchen wäre an einem normalen Tag wahrscheinlich längst aus ihrem Vormittagsschlaf erwacht. Nur heute eben nicht. Völlig übermüdet packte ich sie in den Buggy und steuerte das zu Hause an. Dann überlegte ich es mir anders und bog doch noch in einen Supermarkt ein. Während ich die Angebote studierte, fielen Wölkchen die Augen zu. Einfach so. Selbst die gackernde Kassiererin, die sich gerne ein Stündchen mit in den Buggy legen wollte, konnte Wölkchen nicht aus dem Traumland reißen. Ich schob den prall gefüllten Buggy über die holprigen Straßen Richtung Heimat, da sah ich in der Ferne einen Krankenwagen auf uns zukommen. Genau in dem Moment, als er neben uns war, setzte seine Sirene ein. Ich zuckte vor Schreck zusammen, bei Wölkchen bewegten sich nicht einmal die Lider.
Ich steuerte den Park neben unserer Wohnung an, in der Hoffnung, dort noch etwas das schöne Wetter genießen zu können. Ich saß keine zwei Minuten auf der Bank, da wurde Wölkchen wach. Nun gut, dann eben Planänderung. Sie durfte auf dem Spielplatz ein paar Steine essen. Ich holte sie aus dem Buggy, der erst einmal angesichts seiner immensen Last rücklings zu Boden krachte. Also sollte der Spargel heute Mittag wohl einen besonders würzigen Beigeschmack erhalten.

Überraschung, die Zweite

Nachdem wir noch etwas Zeit auf dem Spielplatz verbracht hatten, ging es endlich nach Hause. Während ich Spargel schälte, räumte Wölkchen die Küchenschränke aus (siehe Titelbild). Es ist wirklich ein Talent in Sekundenbruchteilen eine derartige Verwüstung vorzunehmen, an dessen Beseitigung man noch lange zu knabbern hat. Beim Essen überraschte mich Wölkchen dann ein zweites Mal. Sie aß Spargel. Und aß und aß. Mit Begeisterung. Ich fürchtete schon um meinen Anteil, doch irgendwann schien sie genug zu haben. Ich twitterte:

 

 

Kuschelzeit

Wir spielten schön. Wölkchen versteht inzwischen meinen Humor und lacht so herrlich mit, wenn ich Späßchen mache. Um zwei Uhr nachmittags war ich der Meinung, dass es Zeit für das Nachmittagsschläfchen sein sollte. Wölkchen belehrte mich eines Besseren. Um drei Uhr versuchte ich es erneut. Ich sagte „Schlafen“, sie schüttelte heftig lachend den Kopf. Ich sagte „kuscheln“ und sie ließ sich von mir ganz fest drücken. Dann stellte sie sich wieder hin und ich forderte „schlafen“. Sie schüttelte wieder vehement den Kopf. Also dann wenigstens kuscheln. Und sie schmiegte sich an mich. Schon erstaunlich, wie gut sie mich schon verstand und welchen Dickkopf ich hier herangezüchtet habe. Ich döste weg. Irgendwann kurz nach halb vier wachte ich auf, Wölkchen lag quer über mir und schlief. Zehn Minuten genoss ich noch diese Nähe, dann musste ich sie wecken, weil Wirbelwind aus dem Kindergarten abgeholt werden musste.

Den Rest des Tages fasse ich nur kurz zusammen: wir holten Wirbelwind ab, gingen noch auf den Spielplatz, trotteten nach Hause, machten Abendbrot, spielten noch etwas, brachten die Kinder ins Bett und nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen. Fertig. Seht Ihr, ich kann mich auch kurz fassen ;-P

Euch noch einen schönen Abend!

Eure Wiebke

2 Comments

  1. 19 Mai 2016 at 6:51 pm

    So einen Tagebuch – Eintrag zu lesen macht richtig viel Spaß!!! Und schön, dass Wölkchen im Buggy eingeschlafen ist! Und auch, dass sie es schafft, das Kuscheln und das ruhige Liegen zu genießen finde ich recht erstaunlich. Das brauch ich bei meinem gar nicht erst versuchen. Kuscheln würde sofort in Toben umgemünzt werden!! Was für einen Buggy nutzt ihr denn? Bin momentan auf der Suche … Viele Grüße, Meta: )

    • 19 Mai 2016 at 6:57 pm

      Freut mich, dass Dir der Text gefällt ?
      Wir haben einen Koelstra-Buggy. Nichts Spektakuläres, eigentlich eher was für die Reise und etwas holprig. Ich bin auch noch auf der Suche nach einem bequemeren Modell.
      Lieben Gruß, Wiebke

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