Christine von „Mama arbeitet“ hatte letztens einen Artikel zum selbstbestimmten Einschlafen verfasst. Sie erklärt, wie das mit ihren drei Kindern so funktioniert, aufgeschlüsselt nach Alter. Ob Baby, Kleinkind, Grundschulkind oder Teenie, für alle hat sie die passende Antwort parat. Irgendwas brachte mich daran ins Grübeln.
Was hinter dem Begriff steckt, warum es angeblich so gut sein soll und was ich davon halte, könnt Ihr hier nachlesen.
Was ist selbstbestimmtes Einschlafen?
Warum selbstbestimmtes Einschlafen?
- Er könnte fragen: „Ich denke, du brauchst etwas Mittagsschlaf, was meinst du?“
- Wenn das Kind seine Müdigkeit verneint, könnte man antworten: „Ich denke schon, dass du müde bist, aber du musst nicht schlafen, wenn du das selbst nicht findest.“
- Wenn das Kind dann am Nachmittag angesichts des fehlenden Mittagsschlafes äußerst quengelig ist, kann das ´Ich hab es dir ja gesagt` auf pädagogisch wertvoll herauslassen: „Vielleicht hättest du doch etwas schlafen sollen?“
Selbstbestimmtes Einschlafen – gibt es das bei uns?
Kinder, die ihr Mittagessen als Kopfkissen benutzen, sind für mich unbegreiflich. Gibt es die wirklich? Und noch viel wichtiger: dachten sich die Eltern: ich lasse mein Kind selbstbestimmt Mittagsschlaf machen. Es will nicht ins Bett gehen, also schläft es eben etwas im Kartoffelbrei?!
Aber wie lernt ein Kind nun besser, auf seine Bedürfnisse zu hören? Indem es jeden Abend auf dem Sofa einschläft, oder indem die Eltern ihm sagen, dass es müde aussieht und doch besser ins Bett gehen sollte?
Es ist zwar nicht komplett selbstbestimmt, aber auch nicht völlig fremdbestimmt. Vielleicht kann man unser Vorgehen so zusammenfassen: Selbstbestimmt Leben, Essen und Schlafen, im Regelrahmen der Familie. Denn auf die Bedürfnisse der Kinder zu hören, heißt für mich nicht, dass sie den gesamten Tagesablauf bestimmten! Auch die Bedürfnisse der Eltern sind wichtig und es Wert den Kindern zu vermitteln.
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Schlafen Eure Kinder schon? Und selbstbestimmt? Was ich davon halte und meine Reaktion auf @Mama_arbeitet https://t.co/7ftv8azOPj
— WIEBKE (@VerflixteAlltag) 1. Juli 2016
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Kathrin
Toll geschrieben und du klingst wirklich plausibel und gefasst und so als wäre es der richtige Weg und das finde ich toll. Es wirkt nicht so als wäre irgendjemand bei euch unzufrieden. Das ist auch mal schön zu lesen 🙂
Mit dem Essen, allerdings, widerspreche ich. Bubba durfte und darf nicht nur bestimmen WAS er mittags isst sondern auch wieviel. Er entscheidet sich immer für Kartoffeln / Reis / Nudeln (weil wir das natürlich in seiner BLW Zeit angeboten haben) und fragt frühestens zum Nachtisch nach Süßem. Ich glaube tatsächlich, dass Kinder kompetent genug sind, um zu wissen, wonach der Körper verlangt. Beim schlafen sehe ich das aber wie du; sehr treffend fand ich das Beispiel mit dem Kartoffelbrei �� War hier auch nie so und zeigt eben auch, dass zum schlafen die Gedanken still halten müssen und das ist eben nicht jedem Kind gegeben. Bei euch jedenfalls klingt es toll und stressfrei. Weiter so <3
Wiebke Verflixter Alltag
Ja ich denke, wir haben für uns eine gute Lösung gefunden. Es muss eben jeder selber sehen, was am Besten zu sich selber und seinen Kindern passt…
LG
Frühlingskindermama
Das war heute Gedankenübertragung, meine Liebe, mein Text musste auch raus:
http://fruehlingskindermama.blogspot.de/2016/07/warum-selbstbestimmtes-einschlafen.html
Habe Deinen Text verlinkt und stimme grundsätzlich zu, auch wenn ich das Konzept des selbstbestimmten Einschlafens eigentlich positiv finde. Mit den "passenden" Kindern dazu würde ich es vielleicht ausprobieren. Aber unsere Kombination Kinder-Eltern eignet sich dafür nicht.
Liebe Grüße!
marmeladenschuh
Ja ❤
Zivka Balova
Hallo Wiebke,
bei uns ist es sehr ähnlich wie bei euch. Ich würde es gerne etwas selbstbestimmter werden lassen, aber dass ist ein schwieriger Weg.
Anna
Hallo Wiebke, bei uns wäre das leider auch nicht praktikabel. Meine Kinder tun sich allesamt schwer zur Ruhe zu kommen, obwohl sie sichtbar fast Umfallen vor Müdigkeit. Nur mit Begleitung finden die Mäuse in den Schlaf. Na ja, die Motte schläft jetzt schon selbst ein, aber als Baby nie!
Ich denke ein guter Mittelweg kann trotzdem eine liebevolle Erziehung sein. Es gibt Tage, an denen darf die Motte natürlich länger aufbleiben, und das darf sie auch mal selbst bestimmen. Aber ich halte nichts davon, dass sie sich – wenn am nächsten Tag Kita ist – dort total übermüdet durch den Tag kämpft.
wir machen es hier genau wie ihr.
Liebe Grüße
Anonym
Also bei uns hat es spannenderweise geklappt. Wir haben schon recht früh, das Gitter vom Bettchen unserer Tochter entfernt, damit sie alleine rein- und rauskrabbeln kann. Je älter sie wurde, desto besser schien sie alleine ins Bett zu finden. Wir hatten ihr nämlich ab und zu die Möglichkeit gelassen nach dem Abendritual noch etwas zu spielen und dann "selbstbestimmt" ins Bett zu gehen und dann nochmal nach einem "Gute-Nacht-Kuss" oder ähnlichem zu rufen, falls sie es braucht. So richtig gut klappte das natürlich erst im zweiten und dritten Lebensjahr. Sie war irgendwann sogar soweit, dass sie sich wirklich ins Bett gelegt hatte zum schlafen – am Anfang ist sie öftern noch auf dem Boden oder sonstwo eingeschlafen – da war ihr ihr Schlafbedürfnis sicher noch nicht ganz bewusst. Aber auch das klappt nicht jeden Tag. Es gibt Tage, da dürfen wir nicht aus dem Zimmer, bis sie schläft, was aber momentan, aufgrund von zwei Babys sehr schwierig ist – vor allem wenn ich abends mit allen dreinen alleine bin. Auch der Mittagsschlaf ist bei uns davon ausgeschlossen, da müssen wir sie dann doch zum shclafen "bewegen", von alleine würde sie sicher irgendwann am späten Nachmittag einschlafen und dann Abends hellwach sein. Was ich damit sagen möchte: Ich glaube es ist möglich, aber ganz sicher sehr vom Kind, den Eltern und auch den Rahmenbedingungen des Alltags abhängig. Ich bin schon gespannt, ob unsere beiden Jungs das später auch schaffen.
Liebe Grüße
Älex
Stephanie Zeidler
Toller Artikel. So super geschrieben und einer der wenigen Artikeln in denen ich eine andere Meinung lese und nicht immer nur das klassische "unsere Kinder dürfen alles." Danke! Ich hab mich auch gefragt, wie das selbstbestimmte Erziehen funktionieren will. Vor allem wenn man wie bei uns mit vier Kindern unter einem Dach lebt. http://www.meinmini.me/selbstbestimmt-fremdbestimmt-wer-bestimmt/
Meta
Hm… aber was machst du, wenn du Wölkchen ins Bett bringen möchtest und sie dann richtig weint? Ich mache es dann so, dass ich die Situation auflöse, wir nochmal aus dem Zimmer gehen und dann warte ich auf die einsetzende Müdigkeit und Schlafbereitschaft. Also, nicht jeden Abend, es ist ja nicht immer so – aber manchmal eben schon…Viele Grüße, Meta
Wiebke Verflixter Alltag
Ich verstehe, was du meinst. Natürlich Lacke ich Wölkchen nicht ins Bett, wenn sie weint. Das kommt aber, ehrlich gesagt, auch gar nicht vor. Wir warten, bis sie müde wirkt, gehen die Routinen durch und legen sie ins Bett. Manchmal schläft sie sofort ein, manchmal dauert es etwas länger, weil sie noch etwas beschäftigt. Aber weinen tut sie nur, wenn wir den Raum verlassen.
Viele Grüße,
Wiebke