Es ist wieder soweit. Ich habe ein paar schöne und erstaunliche Momente mit Wirbelwind gesammelt. Es wird allmählich zur Tradition. Ich hoffe ich kann mir diese Sichtweise auf mein Wirbelwind weiter bewahren. Denn viel zu häufig, ja auch heute wieder, fokussiere ich mich zu sehr auf das Verhalten, das ich an Wirbelwind nicht sehen möchte, anstatt einfach mal genauer hinzusehen und anzuerkennen, was sie alles Wunderbares vollbringt. Mit ein paar kleinen Geschichten vom heutigen Tag möchte ich Euch zeigen, was ich meine.
Puzzlefieber
Ganz ruhig hockte sie vorhin neben mir. Im Hintergrund plätscherte die Geschichte eines Hörbuchs durch den Raum. Vor ihr lag ein Puzzle-Buch, welches sie versunken studierte. Immer wieder griff sie sich ein Puzzleteil, platzierte es an die richtige Stelle und klopfte anschließend dreimal mit ihrer flachen Hand darauf. Stück für Stück las sie ein Teil heraus und wiederholte die Prozedur. Ihr Mund verbiss sich zu einem konzentrierten Gesichtsausdruck. Und dann, endlich, war es geschafft. Wie, um sich noch einmal selber davon zu überzeugen, klopfte sie wieder mit ihrer flachen Hand über das gesamte Puzzle. Sie schien mit dem Ergebnis zufrieden, denn sie schaute zu mir auf und rief triumphierend „feeeertiiiig!“.
Es war ein 24-Teile-Puzzle und für sie, die sich bislang nur wenig für Puzzeln begeistern konnte, wirklich eine Leistung. Insbesondere wie konzentriert sie dabei war, hat mich erstaunt.
Kreativität
Auch in anderen Dingen ist sie deutlich konzentrierter geworden. Sie malt beispielsweise inzwischen viel länger an einem Bild. Während sie früher nie länger als 10 Sekunden an einem Bild gemalt hat, sitzt sie inzwischen schon mal eine viertel Stunde an ihrem neuen Meisterwerk. Auch insgesamt merke ich, wie ihre Kreativität steigt. Im Gespräch lässt sie sich lustige Geschichten einfallen oder im Spiel mit den Bausteinen oder Puppen.
Und manchmal, da kann man ihre Kreativität auch fassen. Wie heute, als sie eine Kette gebastelt hatte. Sie schanzte sich mit der Großpackung Looms in ihr Zimmer ein und kam 20 Minuten später stolz wieder heraus. Dann hielt sie mir eine Kette hin, die sie aus den Ringen und den Ankern gebastelt hatte. Nicht ganz so, wie vorgesehen, aber genau deshalb so unglaublich kreativ und wunderschön.
Geschwisterliebe
Wirbelwind ist eine Person, die ihre Zuneigung weniger im Kuscheln ausdrückt. Das gilt sowohl für die Zuneigung zu mir oder dem Papa, als auch zu ihrem Wölkchen. Wenn die beiden Kuscheln, dann ist es eher ein Ringen, zumindest wenn es nach Wirbelwind geht. Dafür zeigt sie ihre Zuneigung auf eine andere Art und Weise. Nicht ganz so offensichtlich. Aber wenn man erst einmal genauer hinsieht, eigentlich ganz klar.
Heute morgen zum Beispiel war Wölkchen sehr früh wach geworden und ich hatte sie zum Kuscheln mit in mein Bett geholt. Natürlich schlief sie nicht noch einmal ein. Schlafen wird überbewertet. Aber das Kuscheln hat es mehr als Wett gemacht. Irgendwann wurde auch Wirbelwind wach und kam ebenfalls zu uns herüber. Sie legte sich kurz zu uns, sprang aber gleich wieder auf und holte ein kleines Holzpuzzle (ihr seht den roten Faden ;-)). Sie legte es zu uns ins Bett und animierte ihre Schwester dazu, mit ihr zu Puzzeln. „Komm, Wölkchen, lass uns puzzeln.“ Eine Weile versuchte Wölkchen, angesteckt von der Begeisterung ihrer Schwester, die Holzteile wieder in ihre Form zu bringen. Wirbelwind saß die ganze Zeit dabei und feuerte sie an. Es war wirklich schön anzusehen. Und so ein positiver Moment.
Quatschkopf
Wirbelwind liebt es herumzualbern. Oft ist es uns schlichtweg zu viel und wir bitten sie des öfteren damit aufzuhören oder zumindest den Quatsch etwas leiser zu vollführen. Manchmal ist das echt schade, denn dann entgeht einem so etwas Lustiges, wie heute.
„Ich habe 6 Pullover übereinander.“, rief sie. „Und sechs Hosen. Da läuft man dann so.“ Und um ihre Worte zu erklären, beugte sie sich beim Laufen leicht nach vorne. Die Arme standen vom Körper ab und auch die Beinstellung erinnerte an einen überstandenen Drei-Stunden-Ritt auf einem wirklich breiten Pferd.
In solchen Momenten kann ich dann nur lachen, obwohl ich eigentlich sauer sein wollte, weil sie sich für unseren Ausflug ankleiden sollte. Mein kleiner Quatschkopf.
Soweit also von Wirbelwinds erstaunlichen Momenten von heute. Ich hoffe ich kann bald wieder so einen staunenden Beitrag schreiben.
Eure Wiebke