Sie waren nicht immer leicht, die letzten zwei Jahre. Aber es gab auch wunderschöne Momente. Und der wunderschönste davon ist wohl der, dass ich mein Wölkchen auf die Welt gebracht habe, dass ich sie begleiten und ihr beim Wachsen zuschauen durfte. Und so erhältst Du, mein liebes Wölkchen, heute Deinen ersten Liebesbrief von mir.
Mein liebes Wölkchen,
ich liebe es, Dich in meinen Armen halten zu dürfen. So eng kuschelst Du Dich an mich, dass kein Blatt mehr zwischen uns passt. So selbstverständlich nimmst Du mich an, vertraust mir und beharrst auf mein Dasein. Ich fühle mich so unendlich dankbar für diese Nähe, die Du mir gibst. Deine Hand halten, während wir den Gehweg entlang laufen. Dich tragen, wenn Du nicht mehr laufen magst. Deine Akrobatik-Nummer, wenn ich versuche Dich unten abzusetzen, und Du noch etwas auf meinem Arm bleiben möchtest. Dein Köpfchen, das sich auf meine Brust legt, wenn es zu schwer zum Halten wird. Dein müder Körper, der sich an mich kuschelt. Die suchende Hand, die so selbstverständlich im Bettchen nach meiner greift.
Ich liebe Deine soziale Art, die sich bereits jetzt so deutlich zeigt. Wie Du versucht die Gruppe zusammen zu halten und den Fortgang eines Mitglieds lautstark beklagst. Du bist so bedacht auf Harmonie und Vollständigkeit. Fehlt ein Familienmitglied, fällt es Dir sofort auf. Irritiert rufst Du dann nach mir oder Papa, oder auch Deinem Wirbelwind. Ganz fest hast Du uns in Dein Herz geschlossen. Jeden auf seine eigene Weise. Die Mama ist zum Kuscheln da. Hier forderst Du ganz viel Nähe, die ich Dir gerne gebe. Der Papa ist Dein Fels in der Brandung. Er gibt Dir Halt, wenn Du mal nicht weiter weißt mit Dir. Und Deine Schwester, Wirbelwind, ist Dein Ventil. Mit Ihr treibst Du all den Quatsch, den wir als Eltern Dir gar nicht bieten können. Wir alle ergänzen uns, jeder erfüllt seinen eigenen Zweck in unserem zarten Gefüge. Und Du bist mittendrin und scheinst Dich darin bereits mächtig wohl zu fühlen.
Ich liebe Deinen kessen Blick. Wenn Du etwas möchtest und eigentlich genau weißt, dass Du es nicht haben darfst. Ein Gummibärchen zum Beispiel. Dann pirscht Du Dich langsam an das Objekt der Begierde ran. Und wenn ich dann komme und Dich entdecke, dann grinst Du mich an, winkst mir zu und rufst unschuldig „allo!“. In diesen Momenten würde ich Dich am liebsten vernaschen, so wie Du dieses Gummibärchen.
Ich liebe Dein Lachen. Wenn ich Dich bei „hoppe, hoppe, Reiter“ nach hinten werfe, an den Beinen festhaltend kopfüber hängen lasse oder einfach nur von oben bis unten durchkitzle. Dann lachst Du so herrlich frei und ehrlich, dass es ansteckend ist.
Ich liebe Deine Ordnungsliebe. So wie Du darauf bedacht bist, dass die Menschen beisammen bleiben, sollen auch Gegenstände immer wieder zu ihrem Bestimmungsort zurück. Dinge aus- und wieder einräumen macht Dir auch jetzt, mit fast 21 Monaten, noch unglaublich viel Spaß. Und ganz selbstverständlich schiebst Du den Stuhl wieder an den Tisch, wenn Du aufgestanden bist oder steckst das Buch wieder ins Regal, wenn Du fertig bist. Es ist eine wirklich niedliche Eigenschaft, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch Hoffnungen für spätere Jahre hegt ;-).
Ich liebe Deine Begeisterung für scheinbar belanglose Dinge. Wie Du mit Vorliebe in übergroße Schuhe steigst oder in deinen eigenen Gummistiefeln im Entengang durch die Wohnung stapfst. Wie Du Dich mit Schmuck behängst und Creme beschmierst. Ich liebe Deinen großen Eifer, mit dem Du ein Puzzelteil nach dem anderen zum großen Ganzen zusammenfügst. Wie Du Deine Hände auf dem Tisch ausbreitest, weil ich sie Dir lackieren soll. Und Deine Faszination für Schlüssel, die Du konzentriert in die passenden Löcher steckst. Und ganz besonders niedlich ist Deine Begeisterung für Katzen und Eulen, die Du mit „mijam“ und „Eule“ überall entdeckst. Katzen vornehmlich auf der Straße und die Eulen an Deinen Kleidungsstücken. Du überraschst mich immer wieder mit Deiner ansteckenden Neugierde und Freude.
Ich liebe es Dir beim Schlafen zuzusehen. Dann sind Deine Gesichtszüge vollkommen entspannt und lassen kaum erahnen, welches Feuerwerk am Tage dort zu sehen ist. Deine geöffnete Hand, die die Spitze des Schmusetuches preis gibt, welche Du kurz zuvor noch fest umklammert hieltst. Die geschlossenen Augen, die mich ein paar Minuten zuvor noch so funkelnd ansahen. Deine angehockten Beine, die gerade eben noch tapsende Geräusche in der Wohnung hinterließen. Dein entspannter Mund, der doch gerade noch etwas erzählen wollte… Es sind die Momente, in denen nicht nur Du sondern auch ich durchatmen und zur Ruhe kommen kann. Aber auch Momente, die mich klein werden lassen angesichts dieser Wunder, die die Natur vollbringt. Ja, Du bist ein Wunder. Ein wundervolles Wunder! Und das sage ich ganz ohne vermessen klingen zu wollen. Einfach weil es so ist.
So viele Momente könnte ich jetzt aufzählen, in denen ich so froh bin, Dich zu haben, Dich halten und drücken zu dürfen. Du erwärmst mein Herz und zauberst mir ein Lächeln ins Gesicht. Du machst mich stolz und glücklich zugleich. Ich bin so froh, dass es Dich gibt!
Deine Dich liebende Mama
Dieser Beitrag ist Teil meiner Blogparade „Liebesbrief an Dich“ #Liebesbriefparade.
Hat es Dir gefallen? Dann pinne es auf pinterest!
MamaIchundIch
So ein wunderschöner Text über so ein kleines fabelhaftes Wesen. Hab Tränen in den Augen. Vor Liebe. Da ich auch grade das Händchen meines schlafenden kleinen Wunders ganz fest halte. Fast das gleiche Alter wie Wölkchen.
verflixteralltag
Vielen Dank! Es freut mich, wenn ich Dich damit berühren konnte. Und drück die kleine Hand von mir einmal ganz fest 😉
LG Wiebke
Mama will Schoko
Hallo liebe Wiebke!
So ein süßer Text…und eine wunderschöne Erinnerung für das Wölkchen. Den Brief musst du ihr unbedingt mal später zum Lesen geben. Ich habe meinem Pralinchen auch eine Art Liebesbrief geschrieben, er ist recht emotional geworden ?: http://www.mamawillschoko.at/die-fehler-die-ich-mache/
Danke für diese Blogparade, das ist eine schöne Idee und ich hoffe, es machen noch viele mit.
Liebe Grüße
Natalie