Der Wackelzahn. Ein Thema, das Kinder im Vorschulalter prägt, wie kaum ein anderes. Wann wackelt endlich mein erster Zahn? Und was bekomme ich dafür von der Zahnfee? Fragen über Fragen, die sich nun auch unser Wirbelwind stellen musste.
Wackeliger Wackelzahn
Vor circa vier Wochen wackelte bei Wirbelwind das erste Mal der Zahn. Als sie es das erste Mal bemerkte, sprang sie mir aufgeregt entgegen.
„Maaaamaaaa, guck mal! Mein Zahn wackelt!“
Ich ging davon aus, dass sie mir nun demonstrieren wollte, wie sie ihren Zahn ein klein wenig hin und her bewegen kann. Also schaute ich neugierig in ihren Mund. Doch dann bog sie ihn plötzlich nach außen und mir wurde anders. Ich kann das nicht sehen. Gerade noch war er so fest, und nun sooo locker? Verrückt.
Da hinter ihren Milchzähnen bereits zwei Schneidezähne zu sehen sind, ging ich davon aus, dass das eine kurze Sache wird. Doch bestimmt drei Wochen mussten vergehen, ehe sich tatsächlich etwas tat. Die neuen Schneidezähne hatte inzwischen fast die Größe der Milchzähne erreicht. 26 Zähne im Mund, das kann auch nicht jedes Kind von sich behaupten.
Gestern früh putzte ich pflichtbewusst Wirbelwinds Zähne nach. Als ich am Wackelzahn ankam, musste ich blind weiterputzen. Ich konnte es einfach nicht sehen, wie der Zahn bei den Putzbewegungen der Bürste nachgab und hin- und herschwang. Der muss doch mal rausfallen! Am Nachmittag, als ich die Kinder aus dem Kindergarten abholte, rannte mir Wirbelwind bereits freudestrahlend entgegen:
„Maaaaamaaaa, mein Zahn ist draußen!“
Was war ich erleichtert. Nochmal hätte ich ihr nicht nachputzen können. Ich schaute mir Wirbelwinds Zahnleiste an. Da der bleibende Zahn dahinter bereits so groß ist, konnte man die Lücke kaum erkennen. Die Erzieherin berichtete, dass sie Wirbelwind riet, einfach mal den Zahn richtig nach vorne zu biegen. Beim Einschlafen auf der Matte tat sie es dann auch und hielt ihn plötzlich in den Händen. Keine Schnur an der Türklinke und kein Zahnarztbesuch waren nötig. Gott sei Dank.
Ich schaute ihn mir an. Winzig sah er aus. Ich steckte ihn zurück in das Taschentuch, in das Wirbelwind es liebevoll gerollt hatte, und transportierte ihn wohlbehütet nach Hause. Dort landete er in Wirbelwinds Zahndose, damit er nicht verloren gehen konnte.
Die Zahnfee kommt
Und nun? Nun muss die Zahnfee kommen. Es geht gar nicht anders. Denn jeder im Kindergarten und überall in den Trickfilmen (sagt man das noch?) ist sie präsent. Nun gut, also eine Zahnfee. Die letzten Wochen, wir hatten ja genug Zeit zur Vorbereitung, fragte ich immer wieder Wirbelwind, was sie sich denn von der Zahnfee wünschen würde. So viel sei gesagt: ihr Wünsche variierten minütlich. Es war wirklich nicht leicht. Irgendwann versteifte sie sich darauf, eine neue Federmappe zu wollen. „Du hast DREI (!!!) Federmappen. Die wirst Du definitiv nicht von der Zahnfee bekommen.“, konterte ich. „Warum möchtest Du denn eine neue?“. „Na, weil die Filsstifte nicht mehr so gut malen.“ „Aber dann kannst Du Dir doch neue Filsstifte wünschen!“. „OK.“
Gesagt getan, ich düste in den nächsten Drogerieladen und holte Filsstifte. Der Zahn konnte ja jederzeit herausfallen, dachte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Das war nun auch anderthalb Wochen her. Gestern Abend stellte ich wieder die Gretchenfrage: „Was soll die Zahnfee bringen?“ (Memo an mich: LASS ES, WIEBKE!) Die Antwort war selbstverständlich eine komplett andere: Diesmal wollte sie ein kleines Pferd. Obwohl die Stifte bereits auf ihren Einsatz warteten, entschieden wir uns angesichts dieses Durcheinanders dafür, Wirbelwind einfach etwas Geld unter das Kopfkissen zu legen. So ein Heckmeck.
Also schlich ich nachts ins Kinderzimmer, holte den Zahn aus der Dose und legte ihr zwei Euro unter das Kopfkissen. Fertig.
Die Zahnfee war da
Am Morgen danach stand ich unter der Dusche, als Wirbelwind ins Bad kam und mir freudestrahlend ihre Münze entgegenhielt.
„Guck mal, die Zahnfee hat mir Geld geschenkt!“
„Das ist doch gut. Du wusstest doch eh nicht, was du dir wünschen solltest. So kannst du es dir selber kaufen.“
„Ich weiß ja, dass die Eltern die Zahnfee sind!“
Ich schwieg betroffen.
„Und die Zahnfee ist winzig klein, so groß wie ein Zahn.“
Ja, was denn nun?! Glaubt sie nun daran, oder nicht?
Wirbelwind weiter: „Die Anna hat von der Zahnfee eine Brotdose bekommen.“ Das Rauschen des Wassers machte das Verstehen schwer.
„Eine Brotdose????!!!!“, fragte ich ungläubig. Ich versuchte mir vorzustellen, wie man unauffällig eine sperrige Brotdose unter das Kopfkissen bugsieren kann. Es ging nicht.
Wirbelwind korrigierte: „Nein, eine Schmuckdose!“.
Ach so! Das machte definitiv mehr Sinn.
Damit war das Zahnfee-Thema gegessen, zumindest bis zum nächsten Wackelzahn. Also bleiben Sie dran, wenn es wieder heißt: Die Mama kann nicht hinsehen.
Eure Wiebke
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Mama Maus
Hallo Wiebke,
Immer wieder diese Meilensteine. Sie berühren uns und lassen die Kinder gefühlt um 5 cm wachsen.
Ich freue mich für Wirbelwind, dass es ohne Zahnarzt geklappt hat und für dich, dass du nicht noch mal den Wackelzahn nachputzen musstest.
Viele Grüße
Mama Maus
verflixteralltag
Oh ja ,das stimmt. 😉 Liebe Grüße, Wiebke