Heute möchte ich Euch mal wieder in meinen Alltag entführen und ein wenig plaudern, was heute so passiert ist.
Der Morgen
Ich stand um 7 Uhr morgens auf, etwas zeitiger, als sonst, um noch meine Haare zu waschen. Nackig stand ich also in der Badewanne (was gleichzeitig unsere Dusche ist) und wollte loslegen. Nachdem nach fünf Minuten immer noch kaltes Wasser aus der Brause strömte, gab ich auf und entstieg fluchend der Wanne. Ich habe bis jetzt nicht heraus gefunden, warum wir morgens kein Warmwasser hatten. Aber auch egal. Ich wusch mir die Haare dann eben umständlig über den Wannenrand hängend, mit eiskaltem Wasser. Yeah. Na sagen wir mal so: ich war dann wach.
Die Kinder plünderten derweil den Adventskalender. Wirbelwind freute sich über neuen Lego-Zuwachs, während sich Wölkchen lieber über den Schokoladen-Adventskalender (ein Geschenk des Kindergartens) hermachte. Dass da Zahlen drauf sind, die mit dem aktuellen Datum korrespondieren, interessiert eine Zweijährige nur bedingt.
Nun gut, den restlichen Hunger stillten sich die beiden Mäuse beim Frühstück. Nachdem ich meine Haare mit dem Fön gebändigt hatte, gesellte ich mich zu ihnen.
Der Mann verschwand auf Arbeit. Er versprach noch Nikolausstrümpfe für den Kindergarten zu besorgen. Dann erreicht mich die Nachricht, dass er auf dem Weg zur Arbeit im Supermarkt angehalten und tatsächlich noch einen Strumpf ergattert hat. Hm naja, besser als nichts.
7:45 Uhr. Nun wurde die Zeit mal wieder viel zu knapp. Schnell half ich Wölkchen in die Sachen und putzte den Kindern die Zähne nach. Nachdem 44 Zähne sauber waren, fiel mir zum Glück ein, dass meine noch nicht dazu gehörten. Also putzte ich auch meine Exemplare fleißig, während ich die Kinder dazu animierte sich ihre Matschhosen, Jacken und Schuhe anzuziehen. Ich gebe zu, dass ich in einem nicht ganz so leisen Ton Wirbelwind bat ihre Schuhe draußen anzuziehen, damit Wölkchen sich selber mal anziehen konnte und nicht von ihrer wirbelnden großen Schwester abgelenkt wurde. Und tataa, es brachte auch tatsächlich etwas, außer dass Wirbelwind vor der Tür genauso schuhlos vor mir saß, wie ich sie zurückgelassen hatte.
Nun gut. Irgendwie und irgendwann, so gegen 8 Uhr haben wir dann tatsächlich das Haus verlassen. Außer meinem Handy habe ich auch nichts weiter vergessen. Das ist doch schon mal was. Nach etwas Stau auf dem Weg zum Kindergarten und ein paar leisen Flüchen später gab ich die Kinder in selbigem ab. Ich flitzte zum Auto und kam sogar einigermaßen pünktlich auf Arbeit an.
Der Nachmittag
Ich verließ um 13:45 Uhr meinen Arbeitsplatz. Es ging heute ziemlich hektisch her und ich versäumte noch einmal in meinen Kalender zu schauen. In den richtigen, den Terminplaner, versteht sich, nicht den Adventskalender.
Arglos fuhr ich also Richtung Kita. Hier musste ich Wirbelwind etwas eher abholen, als sonst, um sie zu ihrem Sport zu bringen. Auf dem Weg hielt ich noch kurz beim Supermarkt und holte Zutaten für den Nikolausstiefel.
14:10 Uhr erreichte ich den Kindergarten. Wirbelwinds Erzieherin schaute mich freundlich an und stellte fest: „Den Termin für das Entwicklungsgespräch haben Sie heute wohl vergessen!“ Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich wollte eine halbe Stunde früher im Kindergarten sein, um mir Wirbelwinds Entwicklungen des letzten Jahres anzuhören. Ich mag diese Gespräche immer sehr, weil man da viel vom Alltag erfährt und wie sich die Kinder mit ihren Kindergartenfreunden verhalten. Schade, dass ich den Termin verpasst habe. Vielleicht lässt er sich noch nachholen. In dem Moment konnte ich vor lauter Fassungslosigkeit keinen klaren Gedanken fassen. Wie konnte ich den Termin vergessen? Ich hatte morgens doch noch daran gedacht? Und im Kalender stand es doch auch ganz dick markiert drin!!!
Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Allerdings ist es der dritte Termin in nur ein paar Monaten, den ich verschwitze. Das wirft wohl kein sonderlich gutes Bild auf mich. Ob andere Mütter auch so verpeilt sind? Immer noch fassungslos bestieg ich mit Wirbelwind das Auto und fuhr sie zum Sport.
14:40 Uhr. Zu Hause angekommen stopfte ich einen Teil des Wäscheberges in die Waschmaschine und begann nach einer Alternative für die nicht existierende zweite Socke zu suchen. Ich fand eine überdimensionale Weihnachtssocke, die ich kurzerhand beschloss umzunähen, damit es nicht zu maßlos aussah, wenn ich sie im Kindergarten abgeben würde. Der Nähmaschine gefiel der Fließstoff allerdings so überhaupt nicht, und so durfte ich letztendlich per Hand die Socke umnähen. Ohne größere Blessuren schaffte ich es sogar und nahm sie triumphierend mit in den Kindergarten. Dort holte ich nun Wölkchen ab, hängte die Socke an die Leine und chauffierte uns zu Wirbelwind, deren Sport nun beendet war.
Kurz nach 16 Uhr landeten wir wieder zu Hause. Ich hing die Wäsche auf und Wirbelwind fing an ihre Winterschuhe zu putzen. Wölkchen stimmte begeistert ein. Unauffällig hysterisch schob ich etwas Zeitung unter die Schuhe, um das Schlimmste zu vermeiden.
Dann kündigte sich eine Freundin mit ihren zwei Kindern an und wir verbrachten den restlichen Nachmittag bei uns. Ein eingeklemmter Finger, hüpfende Kinder und ein chaotisches Kinderzimmer waren die Bilanz. Also alles wie immer.
Der Abend
18:00 Uhr verschwanden die Gäste und wir steckten die Kinder in die Badewanne. Zum Glück gab es nun warmes Wasser. Reicht ja, wenn einer ungeduscht durch den Tag läuft. Während ich Schnittchen vorbereitete, wusch der Papa dem Wölkchen die Haare. Zum Glück ging das Prozedere zu kurz, als dass die Nachbarn, von dem Geschrei alarmiert, die Polizei verständigen konnten. Hoffe ich.
18:30 saßen dann beide Gestalten geduscht und in ihre Bademäntel gehüllt vor dem Fernseher. Mit ihren Tellerchen auf dem Schoß starren sie auf die Flimmerkiste. Das ist der Moment, indem der Mann eine Liebeserklärung an uns drei Frauen verkündet und froh darüber ist, dass er nicht einsam gegen die Wand rennen muss. Es ist Liebe.
19:30 Uhr. Es ist spät geworden. Wir lesen den Kindern noch eine Geschichte vor, ehe wir sie unter viel Zureden zum Zähneputzen animieren können. Im Bett ist Wölkchen etwas aufgebracht, weil sie nicht möchte, dass der Nikolaus kommt. Umso überraschender wirft sie dann plötzlich Luftküsse zu, als ich den Raum verlasse. „Ich hab Euch lieb!“, verkünde ich zum Abschied und schließe die Tür.
Nun bleibt noch eine Sache zu tun: die Schuhe der Kinder müssen befüllt werden. Aber pssst, nicht weiter sagen.
Eure Wiebke
Mehr Beiträge zum heutigen Tag anderer Blogger findet Ihr übrigens auf dem lesenswerten Blog Frau Brüllen.