2 1/2 Jahre – und es fängt gerade erst an lustig zu werden…

2 1/2 Jahre Wirbelwind

2 1/2 Jahre ist Wirbelwind nun alt. Noch ein halbes Jahr, und sie zählt offiziell nicht mehr zu den Kleinkindern, sondern Kindern. Dann dürfen wir ihr verschluckbare Kleinteile schenken und sie im Kinderparadies abgeben. Endlich. Dann flitzen wir gleich zu ihrem Geburtstag ins schwedische Möbelhaus, werfen sie ins Bällebad und gehen in der Kinderabteilung eine XXL-Packung Bügelperlen kaufen. Noch ein halbes Jahr. Ich kann es kaum erwarten. Doch jetzt will ich erst einmal festhalten, was Wirbelwind derzeit kann. Obwohl, vielleicht ist es sogar einfacher zu sagen, was sie NICHT kann. Da ist die Aufzählung kürzer. Naja, ich versuch es einfach mal…

Um die Übersicht zu behalten habe ich die folgenden Entwicklungen in die üblichen Schemata unterteilt.

Grobmotorische Entwicklung

Sie kann rennen, sie kann die Treppe ohne sich festzuhalten, jede Stufe einzeln nehmend, hinauflaufen und dann zwei Stufen auf einmal wieder hinunterspringen. Sie kann im Pferdegalopp hüpfen, kann Purzelbäume schlagen, senkrecht hängende Kletterseile hinaufklettern. Sie ist wirklich flink. In Windeseile ist sie zum Spielplatz statt zum Auto gerannt. Die keuchende Mutter hat das nachsehen. Sie ist wirklich flink. In Windeseile ist sie zum Spielplatz statt zum Auto gerannt. Die hinterherkeuchende Mutter hat das Nachsehen.
Und nachdem sie eben noch vor der Tür die wildesten Akrobatiken gezeigt hat, steht sie gerne einmal am untersten Treppenabsatz und ruft. „Ich schaff das nicht!“

Feinmotorische Entwicklung

Sie ist sehr fingerfertig. Sie kann eine Packung Gummibärchen in Rekordgeschwindigkeit öffnen, den Schraubverschluss der Zahnpasta abdrehen, die Power-Taste der Fernbedienung drücken, mein Handy bedienen oder ein Puzzleteil an das Andere legen. Sie kann gezielt in ihrer Nase boren und einen ganz bestimmten Popel aus der hintersten Ecke hervorpulen.
Nur wenn es ans An- und Ausziehen geht, wollen die Hände plötzlich nicht mehr so recht gehorchen. „Ich schaff das nicht!“
Sie malt inzwischen gerne und viel. Auch betitelt sie ihre Werke mit den Worten: „Das ist Papa“ oder Ähnlichem, auch wenn es für Außenstehende teilweise schwer zu erkennen ist. Auf dem folgenden Bild bin übrigens ich zu sehen. Ich bestehe aus einem inneren Kreis, das ist mein Körper. Dann habe ich Haare, das ist der äußere Kreis. Arme und Beine sind denke ich gut zu erkennen. Abgerundet wird das Portrait mit Augen und Mund, welche sich im Inneren des Körpers befinden. Wo auch sonst. (Das Bild entstand übrigens mit einem Malprogramm auf meinem Handy.)
Auch Schneiden kann sie schon gut. Wir haben mit ihr an einem Blatt Papier geübt. Im Nachhinein dachte ich nur, dass es wohl besser gewesen wäre, nicht den Notizblock in Hunder-Euro-Optik zu verwenden. Es könnte falsche Signale setzen!
Sie kann sich schon ganz alleine die Zähne putzen. Und weil das so gut klappt, putzt sie gleich noch den Spiegel mit. Da muss man ihr wohl noch einmal erklären, dass das Kind im Spiegel sie selber ist. Ich dachte das lernen Kinder schon eher.
Dank Ihrer motorischen Fähigkeiten kann Sie bereits sehr gut im Haushalt anpacken. Sie kann beispielsweise die Geschirrspülmaschine anschalten, d.h. ganz alleine die Tabs aus dem Karton holen, die Folie abziehen, den Tab in den Behälter legen und die Klappe zudrücken, den Geschirrspüler schließen, anschalten und Start drücken. Man muss nur darauf achten, dass der Geschirrspüler nach seinem Waschgang sofort entleert wird, sonst startet Wirbelwind die zweite Runde. Auf dass es auch WIRKLICH sauber wird.

Sonstige körperliche Entwicklungen

Sie braucht tagsüber keine Windel mehr, auch nicht bei Schläfchen unter einer Stunde. Bei einem gewöhnlichen Mittagsschlaf ist die Windel jedoch oft noch voll. Sie geht gerne auf Töpfchen und Toilette, kündigt auch rechtzeitig im Vorfeld an, dass sie einmal Pipi oder AA machen muss. Und ich bin mir sicher, das hat Nichts damit zu tun, dass sie immernoch als Belohnung nach dem große Geschäft Gummibärchen bekommt (zum Hintergrund siehe auch hier).
Sie ist mit ihren 2 1/2 Jahren 98 cm groß, ca. 14 Kilogramm schwer und trägt Schuhgröße 24. Ein Wunder, dass sie bei ihrem Gummibärchenkonsum nicht schon schwerer ist.
Sie schläft meist von 20 bis 7:30 Uhr durch. Außer es ist Wochenende, dann steht sie bereits um 7 Uhr auf, damit sie gaaaanz viel Zeit mit den lieben Eltern verbringen darf. Wenn sie bei den Großeltern übernachtet, schläft sie als Ausgleich dann bis 9 Uhr früh. Das frühe Aufstehen bei den Eltern muss ja irgendwie kompensiert werden.
Manchmal wachst sie auch nachts auf, schnappt sich ihr Bettzeug und ihren Lieblingskuschelhasen „Huhu“ und kommt ins Elternbett gekrochen, wo sie dann demonstriert, wie viel Platz man mit nicht einmal einem Meter darin einnehmen kann.

Soziale Kompetenzen

Sie ist sehr sozial. Das wurde ihr auch von den Erzieherinnen im Kindergarten bescheinigt. Dort gibt sie – ganz großzügig, wie sie ist – ihr Obst an andere Kinder weiter. So selbstlos!
Aber im Ernst: sie hat keine Probleme damit ihre Spielsachen zu teilen. Das macht Hoffnung im Hinblick auf das nahende Geschwisterchen. Sie kommuniziert mit anderen Kindern, versucht sie in das Spielen einzubeziehen bzw. sich selbst zu integrieren.
Sie ist sehr anteilsam und antizipiert das Befinden Anderer. Jedes Mal, wenn ich meine Mundspülung gurgle und dann ausspucke, beugt sie sich über das Waschbecken, schaut mich mit ernster Mine an und fragt: „Ist das scharf?“. Wenn auf der letzte Seite des Grüffelo-Buches der Grüffelo ängstlich vor der Maus davonflieht, zeigt sie drauf und kommentiert seine Körperhaltung: „Der Grüffelo muss mal Pipi“.
Ihre sozialen Mimiken studiert sie regelrecht ein. Wenn ihr etwas nicht passt, läuft sie sofort zum Spiegel, heult ein wenig und betrachtet ihre Wirkungsweise. So können die Mimiken, dann ganz ohne Spiegel, in jeder Situation gekonnt abgerufen werden. Das Foto-Lächeln hat sie auch bereits drauf. Man ruft nur zu: „Lächeln“, und schon bewegen sich die Mundwinkel nach oben, wahlweise wird auch fröhlich auf Knopfdruck gelacht. Bei „Schmollen“ wird die Unterlippe vorgeschoben und bei „Grimmig gucken“ die Stirn gekräuselt. Ein wahres Schauspielwunder.

Sprachliche Kompetenzen

Sie spricht inzwischen sehr schön. Nachdem mir die Erzieherin im Entwicklungsgespräch des Kindergartens erklärt hat, dass sie inzwischen sehr schön Drei-Wort-Sätze bilden kann, frage ich mich allerdings, ob ich des Zählens noch mächtig bin. Oder wie viel Worte sind da im folgenden Satz versteckt… „Und du wieder gesund bist, dann kommen wir wieder zu dir nach Haus, okay?“
Na gut, das mit dem „wenn“ funktioniert noch nicht so richtig. Aber selbst Nebensätze kann sie schon bilden und auf diese Weise auch komplizierte Sachverhältnisse artikulieren. Schade nur, dass dennoch meistens nur die selben Worte aus ihrem Mund quillen: „Mama, kann ich Bummbärchen?“, „Ich schaff das nicht“, „Du machen!“, „Nein“, „Handy anschauen“.
Andererseits kann sie schon so schöne Sachen von sich geben, wie: „Mama, ich hab Dich lieb.“ Bitte mehr davon 😉

Sonstige kognitive Entwicklungen

Sie kann inzwischen sehr gut Zusammenhänge verstehen. Wenn sie sieht, dass meine Backe dick ist, ich aber nicht kaue, weiß sie, dass ich gerade etwas esse, das sie nicht sehen soll. „Isst Du Schokolade?“ Ertappt.
Auch Farben lernt sie langsam aber sicher. Lila kann sie inzwischen gut erkennen. Interessanterweise vertauscht sie gerne mal die Komplementärfarben:
Rot und Grün: Hier gibt es kein System, mal ist Grünes Rot, dann wieder Rotes Grün. Das hatte bislang an der Ampel gut funktioniert. Letztens wollte sie mir aber weiß machen, dass die Ampel nun Grün wäre. Nur gut, dass ich noch einmal nachgesehen habe!
Gelb und Lila: Alles ist Lila, auch der gelbe Joghurtlöffel. Manchmal bezeichnet sie etwas Gelb-Orangenes als „Mango“, weil ich ihr gerne in oben erwähntem Malprogramm ein Eis kreiere mit dieser Farbe das Mangoeis zeichne.
Blau und Orange: Die beiden Farben werden gleich komplett ausgeklammert.
So, ich denke der Beitrag ist lang genug geworden und Ihr wisst jetzt bestens Bescheid, was unser lieber Wirbelwind inzwischen alles kann (oder auch nicht kann). Und ich bin mir sicher, wenn ich in einem halben Jahr eine neue Zusammenfassung schreibe, dann sieht sicherlich so Einiges wieder ganz anders aus.
In dem Sinne wünsche ich Euch schon einmal ein schönes Weihnachtsfest. Wir werden morgen unseren ersten Weihnachtsbesuch antreten. Es geht zu den Großeltern, und die haben leider kein Internet. Gibt es denn sowas! Wirbelwind wird sich sicherlich freuen ihre Lieblingskusine wieder zu sehen. Ich hoffe nur, dass sie den Weihnachtsbaum stehen lässt und uns sonstige Katastrophen erspart bleiben. Ich werde berichten…
Eure Wiebke

6 Comments

  1. 21 Dezember 2014 at 7:38 pm

    Hallo Wiebke,

    unsere Kinder sind sich sehr ähnlich 🙂 Farben hat meine Kleine auch noch nicht drauf. Ok und auf die Toilette oder die alternativen für sie, geht sie auch noch nicht. Aber ansonsten sind sie relativ gleich, ob das wohl am Monat bzw. am Sternzeichen liegt?! 😉

    Übrigens toitoitoi, dass alles mit deinem Krümel ok ist! Weißt du schon, was es wird? Oder willst du es garnicht wissen?!

    LG
    Astrid

    • 21 Dezember 2014 at 7:48 pm

      Liebe Astrid, es freut mich zu hören, dass Wirbelwind doch ein ganz normales Kind zu sein scheint 😉
      Bislang geht es mir gut und so hoffe ich natürlich, dass es auch dem "Krümel" gut geht. Ich werde Ende September Feindiagnostik haben und dann das Geschlecht erfahren. Klar will ich es wissen! Es reicht ja schon, wenn ich mich mit meinem Mann auf einen Namen einigen muss 😉
      Lieben Gruß, Wiebke

  2. 23 Dezember 2014 at 9:27 pm

    Und es wird noch viel lustiger… glaub mir! Drei ist ein tolles, wenn auch anstrengendes Alter. Aber gleichzeitig verdammt süß.

  3. 31 Dezember 2014 at 2:32 pm

    Liebe Wiebke,

    ich habe deinen Bericht so gerne gelesen. Das sind die schönsten Jahren, die leider zu schnell vergehen. Meine Tochter ist schon 5 !!! Gott sei Dank ist mein Sohn 14 Monate alt und ich darf mit ihm, all die tollen Augenblicke, die du so schön beschrieben hast, nochmal erleben. 😀

    Ich wünsche dir und deiner Familie einen tollen Abend und einen guten Rutsch!

    Alles Liebe,
    Mihaela

    • 31 Dezember 2014 at 2:51 pm

      Liebe Mihaela. Diese 5 Jahre sind wahrscheinlich schneller vorbei, als einem lieb ist. Umso schöner, dass wir alles auf unserem Blog festhalten können. 😉
      Ich wünsche Euch auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
      Lieben Gruß, Wiebke

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