Ein schleichender Prozess
Eine Idee
Und so erinnerte ich mich an einen Fernsehbericht, in der ein Kind eine Schachtel mit Süßigkeiten zugesteckt bekam, die für eine ganze Woche halten sollten. Am Ende der Woche war diese Schachtel noch voll! Gut, das würde bei Wirbelwind sicherlich nicht passieren, aber die Idee war geboren.
Der Wochenplan (eine Bastelanleitung)
Nun haben wir das Problem, dass Wirbelwind mit seinen vier Jahren die Wochentage und somit das Ausmaß einer ganzen Woche nur schwer verstand. Aber ganz ins Blaue wollte ich dann doch nicht experimentieren. Daher war der erste Schritt, einen Wochenplan zu basteln, um ihr einen Überblick zu verschaffen (Inspiriert von der lieben Tanja von Tafjora).Im Grunde ist dieser Wochenplan schnell erledigt: Man nehme eine Pappe sowie ein helles Blatt Papier (gerne auch in einer bunten Farbe), dazu ein paar Filzstifte, Schere, Kleber und eine Klammer. Fertig.
Die Naschbox bzw. Naschschale
Der Wochenplan stand also und ich erläuterte Wirbelwind mein Vorhaben. Jeden Sonntag soll die Box befüllt werden und das alles soll eben eine Woche (siehe Wochenplan) reichen. Es liegt in ihrer Entscheidung, was und wann sie daraus isst. Doch wenn die Box leer ist, ist sie leer. Befüllt wird sie erst wieder am Sonntag. Wenn sie unterwegs Fruchtgummi isst, wird die entsprechende Menge aus der Naschbox entfernt.Die Box wurde befüllt und Wirbelwind strahlte über das ganze Gesicht.
Mein Fazit
Habt Ihr auch schon einmal solche „Naschboxen“ eingeführt?
Inzwischen sind wir auf eine kleinere Box umgestiegen, die wir jeden Tag befüllen. Das klappt deutlich besser. Für die Wochenversion fehlt Wölkchen einfach noch das zeitliche Verständnis. Aber Versuch macht klug. 😉
Nadine Funke
Hallo Wiebke,
Wir hatten bis vor kurzem eine für meine Tochter zugängliche Süßigkeitenschublade. Das war auch lange kein Problem, bis wir vor ein paar Wochen wegen des kleinen Geschwisterchens etwas mehr zuhause waren als sonst und die "Große" (wird Ende November 3) mindestens 20mal am Tag zu der Schublade gerannt ist. Natürlich am meisten vor den regulären Mahlzeiten, weil da ja schon Hunger da war. Ich kam also vor lauter diskutieren und erklären warum man nicht den ganzen Tag nur Bonbons essen kann zu gar nichts mehr – von meiner Genervtheit mal ganz abgesehen. Ich habe dann eine tägliche Schale eingeführt – mit dem gleichen Prinzip: Wenn leer dann leer! Es gibt dann zB. 5 Gummibärchen und 2 Schokobons. Natürlich kann auch meine Tochter noch nicht einteilen und die Folgen Ihres Tuns abschätzen – die Schale ist sofort leer. Aber das Prinzip hat sie trotzdem verstanden und es wird nichts mehr nachverlangt. Und wenn im Laufe des Tages die Erinnerung verblasst das es ja schon eine Schale gab, wird kurz dran erinnert. Das funktioniert ohne Diskussion. Für uns also genau der richtige Weg! Für ältere Kinder finde ich aber auch die wöchentliche Naschschale eine richtig gute Sache und auch eure Menge angemessen!
Liebe Grüße,
Nadine
Wiebke Verflixter Alltag
Liebe Nadine,
Eure Lösung klingt wunderbar. Ich habe nun auch schon von mehreren Seiten gehört, dass bei kleineren Kindern Tagesrationen sinnvoll sind. Es ist doch wunderbar, wenn das Kind versteht, dass es nichts mehr gibt, wenn es alle ist. Auch wenn sofort alles weggenascht ist, erspart einen das nervenaufreibende Diskussionen. Ich werde die Wochen-Version noch etwas testen und eventuell auch auf die Tages-Version umsteigen. Ist vielleicht dann im Winter ratsam, wenn man mehr zu Hause ist. 😉
LG Wiebke
Nadine
Hallo Wiebke.
Die Große ist jetzt über drei und bei uns gibt es, wenn wir unterwegs sind, Fruchtschnitten und mal Salzstangen. Ansonsten gibt es bei uns nachmittags mal ein Eis. Süßigkeit daneben maximal nur noch als Nachttisch nach dem Abendbrot. Das darf sie sich dann selbst aussuchen.
Gott sei Dank, fragt sie noch nicht jeden Tag danach und bislang fordert sie es auch sonst nicht. Ein Riesenglück für uns. Ich hoffe, dass hält noch ein wenig so vor. Ich werde mir deine Idee auf jeden Fall merken, wer weiß, wie es mal beim kleinen Knopf wird.
Lieben Gruß
Nadine
marmeladenschuh
Find ich interessant, eine Freundin von mir macht das auch – allerdings wie ich finde mit mäßigem Erfolg. Zurzeit gehts bei uns, aber wenn die Kinder wieder häufiger fragen, könnte ich mir vorstellen, das mal auszuprobieren.
Wiebke Verflixter Alltag
Einen Versuch ist es wert. ?
Mia
Ich habe auch schon öfter darüber nachgedacht ein ähnliches System einzuführen. Allerdings gibt es da noch eine andere Stimme aus dem "Off" die sich fragt ob das vielleicht zu viel Verantwortung für ein drei, vier oder auch fünf Jahre altes Kind ist? Ob vieleicht ich als Erwachsene einfach die Verantwortung für den Süsskramkonsum, bzw. die Ernährung und die Gesundheit meines Kindes trage und ihr in diesem Alter den Frust (sehr überspitzt gesagt, so würde ich es natürlich ihr gegenüber nicht formulieren: "es ist deine eigene "Schuld", dass du jetzt schon alles aufgegessen hast und nun nichts mehr hast") nicht aufbürde. Ich halte viel von z.B. unerzogen und Selbstbestimmung, aber in einigen Punkten, wie z.B. diesem, bin ich mir so unsicher…
Wiebke Verflixter Alltag
Ja es war bei uns auch ein Versuch, der wohl nicht ganz geglückt ist. Wir werden wohl auf eine Tagesschule zurück greifen, also jeden Tag neu befüllen, statt für eine ganze Woche. Ich denke allerdings, dass es nicht nur eine Frage des Alters ist, sondern auch der Persönlichkeit. Wirbelwind wird wohl auch mit sechs Jahren noch nicht an morgen denken… 😉
LG Wiebke
Kathrin Kasper
Hallo, wir haben einen eher ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Wenn wir Süsses haben dürfen sie essen bis sie genug haben. Sie (und ich) lieben Nutella ganz dick aufs Brot gestrichen. Nur, bevor jetzt alle ihre Hände in Entsetzen über dem Kopf zusammenschlagen: wir haben vielleicht alle 2-3 Monate ein Glas Nutella. Ein süssen Zvieri gibt es 1-2 in der Woche, ansonsten essen wir alle Früchte oder Crackers (und wir Grossen essen heimlich…psst). Irgendwie ist so der Druck weg nach nur wenigen Gummibärchen aufhören zu müssen, und sie lernen selber ihre Grenzen zu Süssem. Wir hatten es noch gar nie, dass einem Kind von uns schlecht wurde wegen zu vielem Essen! Und das bei nun 17 Jahren Elternschaft. Wir bremsen also beim einkaufen und haben selten Vorräte hier, was blöd ist wenn mir selber nach Süssem ist:-)