Wer von uns hat diesen Spruch noch nicht gelassen, wenn er von seinem Sprössling schwärmt?! Irgendwie finden wir immer etwas Schönes in dem aktuellen Alter unserer Kinder. Und oftmals können wir uns nicht vorstellen, dass es noch schöner werden kann. Darum habe ich einmal nachgefragt und gesammelt, was Eltern an dem jeweiligen Alter so toll finden.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich damals den Kinderwagen meines vier Monate alten Wirbelwindes durch den Park schob und sich eine Mutter dazu gesellte. Ihr Kind war 14 Monate alt. „Das ist so ein schönes Alter“, verkündete sie. Und ich fühlte mich etwas gekränkt, schließlich war mein Wirbelwind mit seinen vier Monaten auch in einem wunderbaren Alter.
Inzwischen hat auch Wirbelwind die 14 Monate passiert, ja sogar die Vier-Jahres-Grenze. Und ich muss sagen: irgendwie wird es immer schöner, denkt man. Oder? Und nun ist Wölkchen fast 23 Monate alt und auch hier finde ich so viele tolle Momente. Welches Alter ist denn nun das Beste? Ich habe mich einmal umgehört und zusammengefasst, was denn an den jeweiligen Altersphasen so schön ist. Zusammen mit meinen Gedanken kam ich zu folgendem Ergebnis:
Frisch geboren
Alles ist sowieso aufregend und neu. Das große Kennenlernen und Kuscheln beginnt. Eltern bestaunen die Bandbreite an Mimik im Gesicht, wenn das Baby schläft. Das Glück, ein Neugeborenes in den Händen halten zu dürfen, ist unbeschreiblich. Schöner kann es doch nicht werden, oder?
1 Monat
Man hat sich aufeinander eingespielt, lernt die Bedürfnisse des Babys besser zu deuten. Als frischgebackene Mama ist man nun auch wieder fit genug, das Kind zu genießen.
8 Wochen
Das Baby lächelt das erste Mal. Die Eltern schmelzen dahin. Gibt es etwas Schöneres?
4 Monate
Die ersten Wachstumsschübe und eventuelle Koliken sind vorbei. Eltern können aufatmen und durchatmen, etwas verschnaufen. Und ganz nebenbei können sie ihrem Baby dabei zusehen, wie es fasziniert nach spannenden Dingen greift, diese sich in den Mund steckt und es sich eventuell auf diese Weise eine Zeit lang selber beschäftigt. Eine so schöne Zeit.
10 Monate
Das Baby entdeckt die Welt. Es inspiziert seine Umgebung genauestens. Alles wird gedreht und gewendet. Es wird selbstzufriedener, weil es nun überall dorthin krabbeln kann, wo auch immer es hin möchte.
Das Brabbeln wird „menschlicher“ und manchmal lässt sich schon ein zartes „Mama“ oder „Papa“ erahnen.
1 Jahr
Sie entwickeln Humor und gackern so herrlich, wenn man mit ihnen Quatsch macht. Die Interaktionsmöglichkeiten sind so viel größer, mit den Eltern und möglichen Geschwisterkindern. Erste, wackelige Schritte werden in die Welt hinaus gesetzt. Erste verständliche Worte werden gesprochen.
1,5 Jahre
Die Interaktionsfähigkeiten nehmen zu. Sie fangen an ganz bewusst Zärtlichkeiten zurückzugeben und auch sonst ist das Kommunizieren, insbesondere das Sprechen, mit den Kleinen gerade eine ganz spannende Zeit.
2 Jahre
Ihre Neugier zeigt uns, dass die scheinbar banalsten Dinge der Welt doch eigentlich ganz erstaunliche Wunder sind. Ja, auch Müllautos und Bagger sind Faszination pur. Sie fangen an selbstständiger zu werden bzw. werden zu wollen. Kleine Erfolge beim Jacke oder Schuhe anziehen werden so herrlich euphorisch gefeiert.
2,5 Jahre
Immer mehr Dinge können sie im Alltag selber machen. Sie wollen nicht nur, sie können es auch. Ihre Fantasie entwickelt sich. Gleichzeitig und wahrscheinlich gerade deswegen fangen sie nun an sich besser selbst zu beschäftigen. Sie ahmen uns Erwachsene nach. Ein Anblick für die Götter, der auch nachdenklich machen kann. Ihre Sprechversuche und Wortkreationen entlocken uns Eltern immer wieder ein Schmunzeln.
3 Jahre
Sie haben nun die Möglichkeit, ihre Neugier mit „Warum“-Fragen zu befriedigen. Und auch so fällt es ihnen immer leichter mit uns Erwachsenen zu kommunizieren. Sie können uns besser verstehen, und wir sie. Darüber hinaus entwickeln sie Humor und versuchen uns Eltern ganz bewusst zum Lachen zu bringen. Die Selbstständigkeit steigt. Sie gehen alleine auf Toilette, können sich (theoretisch) alleine anziehen. Das Leben wird unkomplizierter. Es gibt viel mehr Möglichkeiten mit ihnen Dinge zu unternehmen. Man ist flexibler, weil der Mittagsschlaf wegfällt.
4 Jahre
Aus dem einstmaligen Baby ist ein empathisches Wesen geworden. Rollenspiele mit den Freunden geben der blühenden Phantasie viel Raum.
5 Jahre
Man kann mit ihnen richtige Gespräche führen, interessante Gedanken austauschen, diskutieren, über Träume reden und sich von ihnen mit ihrer kindlichen Logik die Zusammenhänge der Welt erklären lassen. Sie werden zu kleinen Künstlern, wenn sie uns Lieder vortragen oder Bilder malen.
6 Jahre
Die Kinder machen eine Metamorphose vom Kindergarten- zum Schulkind durch. Man kann ihnen quasi beim Wachsen zusehen, körperlich und geistig. Es gibt immer mehr Raum für tiefgründige Gespräche und auch das Niveau der vorgelesenen Bücher steigt.
7 Jahre
Die Selbstständigkeit mit sieben Jahren ist enorm. Vieles machen sie inzwischen alleine, was auch durch die Fähigkeit Lesen zu können gefördert wird.
9 Jahre
Man kann mit ihnen Dinge unternehmen, die man mit kleineren Kindern nicht machen könnte. Wandern gehen, zum Beispiel. Die Optionen für die gemeinsamen Unternehmungen steigen.
12 Jahre
Es können sich gemeinsame Interessen heraus kristallisieren. Es lassen sich tiefgründige Gespräche führen.
14 Jahre
Sie entwickeln Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen. Man kann mit ihnen ins Theater und Museum gehen und dabei auch noch auf Interesse stoßen.
16 Jahre
Sie sind nun alt genug, um Aufgaben zu übernehmen und Verantwortung zu lernen.
Ist es nicht spannend, dass jedes Alter so sein Schönes mit sich bringt? Und gerade dann, wenn man denkt, jetzt könnten sie mal richtig reden oder etwas selbstständiger werden, schon tun sie es. Und wenn man sich dann wieder nach etwas Kuscheligeres und Niedlicheres wünscht, das noch keinen eigenen Willen besitzt, dann beginnt man einfach wieder von vorne. Oder man schafft sich ein Haustier an 😛
In jedem Fall bin ich gespannt, welche aufregenden Abenteuer ich mit meinen zwei Kindern noch erleben werde. Noch kratzen wir „nur“ an der Fünf-Jahres-Grenze. Hier ist also noch ganz viel Platz für wunderschöne, herzliche, spannende und vielleicht auch befreiende Überraschungen.
Was ist Euer schönstes Alter?
Eure Wiebke
Hauptstadtpflanze
Ich bin oftmals etwas wehmütig, wenn die Kinder in eine neue Phase wachsen. Daher mag ich Deine Auflistung sehr, weil sie von allen Stufen so Schönes aufzeigt. Neu ist bei uns mit 4 1/2 und 6 1/2 Jahren, dass wir als Familie gemeinsame Radtouren machen können, das genieße ich gerade sehr. LG Svenja
verflixteralltag
Liebe Svenja,
irgendwie ist es ja gut, wehmütig zu sein. Das zeigt doch, dass man die Phasen, aus denen die Kinder entwachsen, genießen und wertschätzen konnte.
Ja das stimmt. Unser Wirbelwind (fast fünf) fährt inzwischen auch sehr schön Fahrrad. Mit ihr könnte ich sicherlich auch schön Fahrradtouren machen. Nur den Mann bekomme ich wohl nicht dazu 😛
LG Wiebke