Wann wird es Zeit nachts die Windel wegzulassen? – Ein Erfahrungsbericht

Juhuu, wir sind nachts windelfrei

Ab wann schläft ein Kind nachts ohne Windel?

Diese Frage habe ich mir schon bei Wirbelwind gestellt, und stelle sie mir nun, mit Wölkchen, noch einmal erneut. Denn obwohl Wölkchen tagsüber bereits seit ca. 1 1/2 Jahren trocken ist, brauchte sie bislang nachts immer noch eine Windel. Aber:

Wann ist das richtige Alter, um die Windel wegzulassen?

Zunächst möchte ich berichten, wie es bei mir und in meiner Verwandtschaft war.

Unsere Erfahrungen: So war es bei uns und in der Verwandtschaft

So war es in der Verwandtschaft

Bei den Kindern meiner Schwester war ab einem Alter von 2 1/4 Jahren die Windel passé (Junge und Mädchen). Als die Windeln morgens immer öfter trocken waren, ließ sie diese einfach weg. Und es klappte wunderbar. Niemand pullerte ein. Der Schritt war einfach ganz unkompliziert getan.

So war es mit Wirbelwind

Damals bei Wirbelwind war es ähnlich unkompliziert, wenngleich später. Mit 3 1/2 Jahren war die Windel nachts immer noch nass, obwohl sie tagsüber und zum Mittagsschlaf bereits mit 2 Jahren trocken war. Ja, sie genoss scheinbar den Komfort nicht auf die Toilette gehen zu müssen und zeigte das jede Nacht mit einer nassen Windel. Dann, mit 3 1/2 Jahren beschlossen wir es einfach zu versuchen und die Windel wegzulassen. Und Überraschung! Es funktionierte. Sie pullerte nicht ein einziges Mal ein, sondern ging ab sofort einfach nachts auf die Toilette, wenn sie mal musste.

So ist es aktuell mit Wölkchen

Und dann kam Wölkchen. Auch sie ist inzwischen etwas über 3 1/2 Jahre alt und die Windel nachts immer nass. Wir handhabten es so, dass wir ihr die Windeln in ihre Kommode legten und sie sich abends eine wegnahm. Die Selbstständigkeit war prima, allerdings verloren wir auf diese Weise den Überblick darüber, wie viele Windeln überhaupt noch da waren. Das wurde uns eines Sonntags zum Verhängnis: Wölkchen verkündete, dass die Windeln alle seien. Oje. Und das an einem Sonntag. Schnell noch eine besorgen ging nicht. Also zogen wir ihr einen Schlüpfer an, steckten sie ins Bett und weckten sie nachts einmal, um sie auf die Toilette zu setzen. Und es funktionierte zwei Nächte wunderbar. Doch dann pullerte sie, trotz nächtlicher Toilettensessions wieder ein. Ganz gewissenhaft versicherte sie nachts auf die Toilette zu gehen, wenn sie mal musste. Aber da war ihr Schlaf einfach zu tief, als dass sie das bemerken, geschweige denn auf die Toilette gehen könnte. Dann, nach etwa drei Nächten klappte es plötzlich. Wir setzten wir sie einmal nachts (bevor wir schlafen gingen) auf die Toilette und das Bettlaken blieb trocken. Und nun seit einer Woche wecken wir sie sogar dazu nicht mehr. Es funktioniert. Wölkchen schläft nachts ohne Windel!

Mittags plötzlich wieder nass?

Nur etwas ist merkwürdig. Ungefähr mit dem Zeitpunkt, als wir bei uns zu Hause nachts die Windel weg ließen, pullerte Wölkchen plötzlich wieder im Kindergarten zum Mittagsschlaf ein. Es ist, als ob ihr Körper zwar nachts nun auf „wenig Flüssigkeit sammeln“ eingestellt ist, mittags jedoch nicht. Könnte es damit zusammenhängen, dass Wölkchen eigentlich keinen Mittagsschlaf mehr braucht? Zu Hause macht sie seit geraumer Zeit keinen mehr. Und auch im Kindergarten sträubt sie sich zusehends (auch wenn sie am Ende immer einschläft). Ist ihr Körper einfach nicht auf mittags schlafen programmiert? Kennt das jemand von Euch?

Ab wann ist denn nun ein Kind reif ohne Windel zu schlafen?

Ach, wenn es DAS Alter gäbe. Denn wie in so vielen Dingen, lautet auch hier die Antwort: Das hängt ganz vom Kind ab. Die obigen Beschreibungen zeigen es sehr gut: jedes Kind ist anders, jedes Kind macht unterschiedlich starke Entwicklungssprünge. Die Einen sind feinmotorisch oder sprachlich weiter, die anderen schaffen es eben eher nachts trocken zu sein. So what!

Ob das Kind reif genug ist merkt man entweder daran, dass es nachts über einen längeren Zeitraum hinweg eine trockene Windel hat. Oder man fragt es einfach. Bei Wirbelwind hätte wohl beides nichts gebracht, da haben wir es einfach auf Verdacht ausprobiert. Ich denke ein Alter von 3 1/2 Jahren ist da nicht verkehrt, besonders wenn es tagsüber bereits so lange klappt. Aber auch mit vier oder gar fünf Jahren kann der Zeitpunkt sein.

Man hört immer wieder, dass Jungs da etwas später dran sind als Mädchen. Das kann ich nicht beurteilen. Auch kann ich nicht sagen, ab wann man doch einen Arzt konsultieren sollte. Hier muss jedes Elter selbst den richtigen Weg finden und auf sein Gefühl vertrauen. Mit fünf Jahren kann es aber sicherlich nicht verkehrt sein, bei einem Spezialisten abzuklären, ob vielleicht körperliche Ursachen für das nächtliche Einnässen vorliegen.

Was braucht man, wenn man sein Kind nachts trocken bekommen möchte?

Das Wichtigste ist wohl Geduld. Denn wenn das Kind spürt, dass man Druck aufbaut oder etwas verlangt, was es vielleicht einfach noch nicht im Stande ist, dann kann es blockieren und das Vorhaben geht nach Hinten los.

Außerdem sind für uns hilfreich:

  • Nässeschutz für das Bett (inklusive Ersatz-Schutz)
  • Wechselbettwäsche (am Besten bereits auf eine zweite Decke bezogen, damit man nachts nicht noch neue Decken beziehen muss)
  • Wechsellaken und Wechselkleidung bereit halten
  • Nachtlicht für das Kinderzimmer und das Badezimmer (und evtl. den Flur)
  • oder noch besser: ein Töpfchen direkt neben dem Bett (haben wir leider nicht mehr)

So, na dann kann es ja losgehen.

Ab wann haben Eure Kinder nachts ohne Windel geschlafen? Und kennt ihr das Phänomen, dass das Kind plötzlich mittags wieder einpullert?

Eure Wiebke

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Wir sind nachts windelfrei

2 Comments

  1. Nina
    Antworten
    20 Februar 2019 at 11:03 pm

    Unsere Große war mit 3,5 tagsüber trocken und kurz darauf auch nachts. Alles ganz plötzlich und unkompliziert. Nachdem die Wundel morgens immer trocken war, haben wir irgendwann gefragt, ob wir es nicht mal ohne probieren wolle. Ein halbes Jahr später war sie krank und hat dabei eingenässt. Seitdem mag sie nicht mehr ohne Windel schlafen, obwohl diese morgens fast immer trocken ist.

  2. Debby
    Antworten
    8 März 2019 at 8:52 am

    Unser Sohn, nun 2,;5 J. wollte mit seinem zweiten Geburtstag keine Windel mehr tragen (er war gerade großer Bruder geworden). Wir hatten uns nach 3 Wochen schon damit abgefunden für das nächste Jahr mit einem undichten Kind Leben zu müssen. Nach fast 4 Wochen bekam er dann doch das Gefühl der vollen Blase mit und ging selbstständig auf Klo. Das klappt bis auf einige wenige Ausnahmen bisher auch super nur das große geschäft wird konsequent zu Hause erledigt oder gar nicht (verbunden mit gequengel und Bauchschmerzen). Naja, er ist auch noch recht jung und benötigt seine Sicherheit. Nachdem es tagsüber geklappt hat waren auch die Nachtwindeln immer trocken. Es gehört jedoch zu seiner Routine Abends eine Windel anzuziehen. Somit schmeißen wir die Windeln dann weg, wenn sie nicht mehr zu gehen oder zu ausgeleihert sind.

    Fazit: Windel weg lassen hat nicht nur was mit trocken sein zu tun, sondern auch was mit Sicherheit und Routine. Er weiß das die Windel morgens trocken ist, er zieht sie aus, geht auf klo und packt die Windel auf die Wickelkomode um sich eine Unterhose anzuziehen. Aber ohne Windel schlafen möchte er noch nicht, auch wenn er der Große ist =)

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