Da Wirbelwind vier Jahre alt geworden ist, stand bei uns die U8 an. Zum neunten Mal schaute also ein Arzt seit der Geburt unseres Töchterchens auf ihre Entwicklung. Während sie die ersten beiden Tests kurz nach der Geburt noch kommentarlos über sich ergehen lies, verliefen die weiteren Untersuchungen mit viel Gebrüll, später mit Skepsis. Der letzte Termin, die U7a brachte dann die Wendung. Mein Wirbelwind war ein großes Mädchen geworden, das hatte ich da gemerkt. Und so ging ich zuversichtlich in den Termin.
So lief die U8 Untersuchung ab
Als Nächstes sollte Wirbelwind auf jeweils einem Bein stehen und auf einem Bein hüpfen. Schließlich durfte Wirbelwind noch eine Person zeichnen. Ich schlug ihr vor, mich zu malen. Sie begann, entschied sich bei den Haaren jedoch dazu, doch lieber sich selbst zu malen. Formvollendet, mit sechs Fingern und Bauchnabel, übergaben wir die Zeichnung der Schwester. Sie war begeistert vom „Bauchknöpfl“.
Wir nahmen derweil Platz und warteten darauf, der Ärztin noch gegenübertreten zu dürfen. Beschwingt ritt Wirbelwind mit dem Pferd. Anschließend las ich ihr drei Bücher vor. Dann rief uns die Ärztin herein. Sie war sehr zufrieden mit den Tests und führte nun noch, ebenfalls zu ihrer Zufriedenheit, die körperliche Untersuchung durch. Auch der Rücken wurde untersucht. Wirbelwinds Körpergröße wurde mal wieder mit der Aussage kommentiert: „Na, Sie sind ja auch groß“.Fröhlich verließ Wirbelwind die Arztpraxis. Es war ein erstaunlich entspannter Termin. Und ich war äußerst überrascht, mit welcher Freude sie alles mitgemacht hat. Mein kleiner, großer Wirbelwind.
Wo war Wölkchen in der Zeit?
Wenn man sich die Untersuchung Revue passieren lässt, stellt sich wohl nur noch eine Frage: Wo war Wölkchen in der Zeit? Die erstaunliche Antwort: Sie war die ganze Zeit dabei!Wölkchen spielte mit dem Töpfchen, während ich Wirbelwind den Becher in die Toilette hielt. Sie spielte mit den Autos, als wir auf die Schwester im Untersuchungsraum warteten. Sie tat dies immer noch, als ich mit Wirbelwind am Tischchen saß und zuhörte, wie sie „rot“ antwortete. Sie spielte mit den Stiften, während Wirbelwind auf der Stelle hüpfte. Dann nahm ich sie auf den Arm und wir schauten gemeinsam Wirbelwind beim malen zu. Im Warteraum schrammte sie mit einem Rutschtier über den Boden, als Wirbelwind das Pferd beritt. Und sie spielte mit einem Babyspielzeug, als ich Wirbelwind vorlas. Bei der Ärztin ging sie auf Entdeckungstourm, während Wirbelwind abgehorcht wurde. Später malte sie mit Wirbelwind zusammen in einem Malbuch, als ich mich noch etwas mit der Ärztin unterhielt.
Ja, sie war die ganze Zeit da. Und ja, sie hat sich die gesamte Zeit über prima selbst beschäftigt. Sie war nicht überfordert von der Situation. Sie wusste: wenn Wirbelwind glücklich ist, dann kann ich es auch sein.
Auch Wölkchen hat sich also enorm weiter entwickelt. Nicht nur Wirbelwind, auch Wölkchen haben an diesem Tag gezeigt, wie groß sie geworden sind und wie toll sie sich in fremden Situationen verhalten können. Meine zwei Mäuse. Ja, ich bin ein bisschen stolz.
Hauptstadtpflanze
Liebe Wiebke,
ui, eine Person zu malen war bei uns erst bei der Schuleignungsprüfung des Großen eine Aufgabe. Vor Aufregung hat er dabei übrigens die Arme vergessen, dafür sehr konzentriert die Streifen des geringelten Pullovers gemalt 🙂
Jetzt muss ich mit der Schwester auch zur U8 – danke für die Erinnerung daran und den Einblick, wie es bei Euch war. Grüße, Svenja
Wiebke Verflixter Alltag
Die Arme hat die gemalte Person sicherlich nur hinter dem Rücken verschränkt 😉
Dann wünsche ich Euch auch viel Glück zur U8!!!
LG Wiebke